Forum der Larpmeystergilde
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Autor Thema: Besuch in Ouvenitz  (Gelesen 27694 mal)
Darian Hayando
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Firun, dir zu Ehren, Härte und Askese, jederzeit!


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« am: 04. April 2008, 11:34:46 »

Einen Mond nach den Ereignissen im Überwals:

„... Schreie ... Angst ... Blut ... Schmerzen ... Verzweiflung ... Amuri ... Amuri ... Ich werde sterben ... Wo ist Einyaven ... Amuri ... ein über alles erhabener Rabe steigt langsam den Himmel hinab, prächtig und majestätisch, erschütternd und faszinierend. Ein Gefühl der absoluten Ehrfurcht breitet sich in meiner Brust aus. Der Rabe kommt immer näher, und langsam erkenne ich, wer dieser Rabe ist. Dieses göttliche Wesen ist Golgari höchstselbst. Doch dieses Mal kommt er nicht, um mich  zu holen, diesmal ist er hier, um zu heilen. Golgari trägt eine schimmernde, bronzene Krone, die zeigt, welch karmale Kraft in ihm manifestiert ist. Ich  kann nichts außer weinen. Solche Geborgenheit, solche Sehnsucht, mein letztes Ziel liegt in Borons Hallen und in den zwölfgöttlichen Paradiesen. Doch noch ist die Erlösung fern, noch habe ich  eine Aufgabe. Den Kristall zu beschützen! Meine Verzweiflung schwindet, die Schmerzen lassen nach... und ein Schleier des Vergessens legt sich über meine entsetzlichen Erinnerungen...

Eine Explosion der Erinnerungen erbebt in meinem Kopf, alles stürzt über mich herein, die ganze Angst und Wut, der grausame Tod meines Feindes, die Verzweiflung um Iloinen und der letztendliche Sieg. In einem kataklystischen Anfall breche ich zusammen, und kann kaum mehr atmen. Nur langsam weichen die Bruchstücke einem Ganzen, und die Macht des Kristalls pocht in meiner Hand. Sanfte Worte dringen an mein Ohr, es ist Amuris Stimme. So ist es nun meine Bestimmung...“

Langsam erwacht Darian aus seinen Träumen. Seit seiner Begegnung mit Golgari in der Zwischenwelt um die Ereignisse in der Waldmark letzten Herbstes träumt er immer wieder von seinen nahsten Erlebnissen mit den Göttern, und ab und an sind es Visionen. Doch dieses Mal waren es die Erinnerungen an den letzten Kampf gegen Scorpio, siegreich zwar, aber doch erschütternd. Unwillkürlich greift Darian mit der Hand zum Eiskristall, dem Amulett Iloinens, das er trägt, seit er es von Wendelin erhalten hatte. Wendelin starb in seinen Armen, ein Geweihter des Firun dahingemordet. Neben ihm liegt Grimje, eine Firungeweihte, und ehemalige Gefährtin Wendelins. Seit ein paar Tagen reist Darian mit der Firungeweihten im Überwals, denn der Eiskristall ist nicht für Darian bestimmt. Er wird ihn Grimje in einigen Tagen überreichen, wenn er sich ihrer Götterfürchtigkeit sicher ist und ihr vertraut. Seit langer Zeit reist er erstmals nicht mit Einyaven, sondern mit einem Menschen. Einyaven will ein, zwei Monde für sich sein und ist unbekannten Ziels verschwunden. Darian wird sie in zwei Monden in Weiden zusammen mit Magister Zolthan wiedersehen, denn dort haben die Gefährten vor, wieder zueinander zu finden. Und auch Amuri will Darian wiedersehen. Doch zuerst warten andere Dinge. In langen Wanderungen mit Grimje findet der junge Kundschafter wieder zur Ruhe, und lernt die Aura des Kristalls immer besser kennen. Dies würde ihn mit Iloinen Schwanentochter für immer verbinden. Und eines Tages, so hofft Darian, wird er ihr gegenüberstehen. Und letztendlich ist der Moment gekommen, Abschied zu nehmen, von Grimje und von der karmalen Nähe des Amuletts. Mit etwas Trauer, aber doch mit Zuversicht, geht er wieder eigene Wege. Sein Ziel heißt Glorana´s Reich, eine Prüfung in Firuns Namen, denn er will einen Weg nach Bjaldorn finden, um dereinst Eingang in den Kristallpalast zu finden.

Die Tage gestalten sich hart. Auf sich alleine gestellt kämpft sich Darian durch die wohl unwirtlichste Gegend hier im Norden, unwirtlich nicht wegen der Witterung, sondern weil das Land verflucht ist. Es ist Frühling, also sollte es recht mild im Vergleich zu den Wintermonden sein, aber hier ist alles anders. Er hatte bereits mehrere Irrwege eingeschlagen, aber diesmal scheint er richtig zu sein. Darian vermisst Einyaven wie verrückt, gerade hier wäre ihre Nähe wie ein Segen. Doch Schwäche kommt nicht in Frage. Gerade liegt der Kundschafter auf der Lauer. Sein Blick schweift über das Tal, das sich unter ihm ausbreitet. Der düstere Schein der Sonne verwandelt das Tal in ein niederhöllisches Kabinett aus fliegenden Schatten, dunkel reflektierenden Eisgebilden und furchterregenden Silhouetten. Der Wind heult durch die Baumwipfel, verdreht und schrill. Und es ist kalt. Versuchend kalt! Hier in diesen Landstrichen stimmt nichts mehr. Keine Tiere, erwachend aus dem Winterschlaf, keine knospenden Pflanzen und kein Plätschern tauender Bäche. Wirre Angst beschleicht Darian, denn er kann die Nähe der Götter nicht spüren. Nagrach hält alles fest im Griff. Und da, ein Huschen! Adrenalin schießt in seine Adern, die Muskeln spannen sich. Aufmerksam horcht Darian hinaus, seine Augen spähen in die Szenerie. Mit leiser Bewegung zieht er sein maraskanisches Schwert. Erneut sieht der Kundschafter eine dunkle Silhouette in der Tiefe des Tals. Seinen schnellen Atem bezwingend kriecht er von dem Vorsprung, alles gerät aus seinem Blick. Und alle Ruhe verwandelt sich in Sturm. Mit explosiver Bewegung beginnt Darian zu rennen, so schnell er nur kann. Die Gefahr ist nun erdrückend nah. Heulen ertönt hinter ihm. Äste brechen, Eis und Schnee wirbeln auf. Der eisige Wind schneidet Darian den Atem ab, die Erschöpfung wird immer schlimmer. Alles geht dem Ende entgegen! Das Fauchen ist nun direkt hinter ihm, Panik steht kurz bevor. Plötzlich ist es für einen Moment lang still! In einer wischenden Bewegung dreht Darian den Kopf, und sieht einen weißen Blitz auf ihn zurasen. Die Zeit scheint still zu stehen. Spitz zulaufende Zähne strecken sich ihm entgegen. Im gleichen Moment zieht Darian seine scharfe Klinge blitzartig durch die Luft, und wirbelt herum. Das Ende erwartend schnappen die Zähne vor ihm zu, doch statt Schmerz bedeckt ihn schwarzes Blut. Jetzt kehrt die Zeit zurück. Das Schwert senst wie ein Flügelschlag durch die Luft, und hiebt dem Biest den Kopf ab. Die Wucht des Aufpralls schleudert Darian zu Boden. Den Erfolg erkennend keucht er in tiefen Atemzügen. Er beginnt am ganzen Körper zu zittern. Er hätte nicht her kommen dürfen. Seine Rückkehr ist beschlossen. In Ekel wischt Darian das enthauptete Untier von sich weg. Der Kopf, der neben ihm gelandet ist, sieht seltsam aus. Die Form erinnert ihn an einen kleinen Bären, doch mit ungewöhnlich scharfen und spitzen Zähnen. Die Boshaftigkeit ist noch immer zu erkennen. Und da ist noch dieses schwarze Blut. Ist hier denn alles pervertiert? Erschüttert steht Darian vom kalten Schneeboden auf, und versucht die Spuren des Kampfes zu beseitigen. Schließlich soll nicht noch ein Biest auf seine Fährte gelockt werden. Kurze Zeit später befindet er sich auf dem Rückweg, enttäuscht über seine Niederlage. Doch nun wartet Amuri auf ihn!

Es dauert noch eine Woche bis Darian das Eisreich Nagrachs endgültig hinter sich gelassen hat, und wieder bornischen Boden betritt. Endlich kann Darian das erwachende Leben genießen. Um ihn herum das helle und variantenreiche Vogelzwitschern, die wärmende Sonne im Blick, wandert er durch die Frühlingswelt, die sein sollte. Das Spiel der Natur vertreibt die bittere Düsternis wieder aus seinem Herzen. Und schon freut er sich auf ein Wiedersehen mit Amuri, auch wenn dies heißt, dass er Etzel um Gastfreundschaft bitten muss. Nun, die Schuld des Barons ist vergolten, also ist Darian nicht mehr so grimmig auf ihn zu sprechen wie vorher. Und vor allem die lebensrettende Hilfe der Borongeweihten verbindet ihn mit Ouvenitz. Auch wenn der Kundschafter immer noch nicht so ganz versteht, warum Amuri dort bleiben muss. Soll doch jemand anderes auf Etzel aufpassen. Schon bald betritt Darian bekannte Wälder, nun ist es nicht mehr weit. Ein paar Tage noch und er kann in Ouvenitz ausruhen.

Der Morgen dämmert und Darian ist bereits auf den Beinen. Die Sonne scheint mild durch die Baumwipfel, und der Geruch von Nadelbäumen, gemischt mit dem Aroma von Wildeckern, und anderen Früchten des Waldes umhüllt ihn. Darian wandelt auf bedeutungsschwerer Erde, denn hier geschahen die schrecklichen Ereignisse um den gehörnten Dämon. Hier wurde er von Etzel niedergeschlagen. Und hier war er im Reich der Satyren. Letztlich verband sich hier das Schicksal von Darian und Einyaven, als sie ihm das Leben rettete. In Erinnerungen wandelnd, geht er durch die sich öfffnende Wiese und erwartet bekannte Gesichter.
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« Antwort #1 am: 04. April 2008, 11:35:09 »

„Die Zwölf zum Gruße, Jäger!“ dröhnt eine helle, fröhliche Stimme über den Platz. Zwei Reiter halten geradewegs auf Darian zu. Ein junger Mann, der spöttisch lächelt und Amuri! Amuri zügelt direkt vor ihm ihr Pferd und springt vor seiner Nase mit einer raschen Bewegung ab. Darian, der kurz einen kleinen Schritt zurück geht, wird für einen Moment von der Morgensonne geblendet. „Borons zum Gruß, Amu...“ „Ich bin nicht die Boroni. Ich bin nicht Amuri“ schneidet die junge Frau ihm das Wort ab. Jetzt sieht Darian sie: Rote Haare, schlanker Wuchs, Sommersprossen, kleine Nase... er muss flüchtig lächeln, denn die junge Frau, die vor ihm steht, sieht bis auf die grünen, frechen Augen und einem kleinen Schönheitsfleck über ihrem rechten Mundwinkel Amuri wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Der Frau fehlt die Narbe über der linken Augenbraue und dem Hals. „Ja, wir sehen uns sehr ähnlich... ihr seid ein Freund von ihr? Naja“ sie hält kurz inne, wartet auf eine Reation Darians, welcher aber nicht antwortet „wie dem auch sei, herzlich willkommen. Soll ich euch zu ihr führen? Wir sind sowieso fertg mit der Arbeit hier. Das ist mein Bruder Tigor, ich bin Fiona. Freut mich!“ Sie lächelt Drian an und streckt ihm ihre schmale Hand entgegen. „Na, egal. Gehen wir. Wir haben da noch dieses Pferd... wenn du willst kannst du drauf reiten!“ Sie wartet seien Antwort garnicht ab, sondern drückt ihm die Zügel ihres Pferdes in die Hand. „Ich werde nachkommen. Hmm“ ...
„Die Satyren!? Naja, manchmal trifft man die schon, manchmal halt nicht. Aber wir verstehen uns alle gut mit denen“ sagte Tigor, während er sich zu Darian um drehte. Der junge Mann mit den Hüftlangen, gefärbten Haaren sprach sehr leise, denn er merkte, dass Darian die Stille der erwachenden Natur schweigend genießen wollte.
Seit Darians letzten Besuch in diesen seltsamen Wäldern hatte sich viel getan. Die Pflanzen schienen lebendiger und grüner zu erstrahlen, die milde Sonne tauchte den Wald in ein wunderschönes Licht, die Luft war angenehm warm und eine kaum merkliche Brise rauschte durch die Baumkronen ...
Darian erkannte Amuri in ihrer schwarzen Kutte sofort. Sie stand in der Sonne vor dem mehrstöckigem Turm, der anscheinend der Wohnsitz Etzels war. Um den Turm standen seltsam viele Wägen, wie Darian sie von Norbarden kannte, einige Zelt und Ruinen von Häusern. Viele Menschen arbeiteten, aber Darian achtete nicht auf das genaue geschehen um ihn herum...
Amuri hatte sich gegen die Wand gelehnt und die warmen Sonnenstrahlen in sich aufgesogen. Sie hatte das so sehr vermisst. Sie schien ihre Umwelt nicht wahrzunehmen und in ihrer eigenen Gedankenwelt zu sein. Wo war sie bloß? Wie anders Amuri doch in ihrer Kutte wirkte... viel strenger und älter als damals, als Darian sie als hilfloses Nivesenmädchen kennengelernt hatte. Er trat leise auf sie zu und stellte sich neben sie. „Firun zum Gruße, Amuri!“ sagte er mit sanfter Stimme. Mit einem mal schlug Amuri die Augen auf, blinzelte Darian kurz wie geblendet zu und lächelte. „Boron zum Gruße, Darian!“ Kaum hörbar fügte sie „Ich hatte sosehr gehofft und doch eigentlich gewusst, dass du herkommen würdest. Wie ist es dir ergangen?“




Darian antwortet nicht sofort, sondern lädt Amuri mit einer Geste zu einem Spaziergang ein. Eine Weile schweigend, antwortet er mit fester Stimme. "Ich freue mich sehr dich wiederzusehen. Es ist einfach schön zu sehen, dass hier der Frieden eingekehtr ist. Und mit dir wachen auch die Götter über diese Ländereien." Lächelnd sieht er sie von der Seite an. "Nur seltsam ist diese Reiterin. Fast hätte ich dich mit ihr verwechselt. Erstaunlich diese Ähnlichkeit. Und doch diese Andersartigkeit. ... Anders, anders war auch das Land, in dem ich gereist bin. Ich habe das Amulett Grimje zur Obhut übergeben, und bin dann in Gloranas Reich vorgestoßen, um nach Bjaldorn zu gelangen." Darians Blick senkte sich nun und seine Stimme wird düster. Leiser Schrecken zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. "Es war fürchterlich. Das Land bis in die letzte Ecke verflucht, noch nie war ich so einsam. Jeder Weg führte in die Irre. Die Sonne wärmte nicht, sondern verwandelte alles in ein Spiel ohne Hoffnung. Ich bin nur knapp dem Tod entronnen, als mich ein marderartiges Untier anfiel, dessen Körper schwarzes Blut durchfloss. Stell dir das vor, schwarzes Blut! Ich bin gescheitert..." Die letzten Worte sagte er mit Tränen in den Augen, denn es war eine Prüfung, der er nicht gewachsen war. Und Firun verzeiht keine Schwäche. "Aber erzähl von dir! Deine neue Kutte sieht etwas ungewohnt aus, deine nivesische Kleidung stand dir sehr gut! Und wer ist diese Fiona? Im Herbst war sie nicht hier anzutreffen."




Amuri hört schweigend zu. Sie genießt die Anwesenheit Darians. Erst jetzt merkt sie, wie sehr ihr solche Unterhaltungen gefehlt haben. Die beiden bleiben vor einem Brunnen stehen. „Verzeih Darian, möchtest du nicht zu erst etwas essen oder trinken? Wielange möchtest du hier verweilen? Ist Enyven nicht dir gereist? Etzel ist heute früh ausgeritten, schaut seine Ländereien an. Er kommt erst heute Abend wieder.“ Mit einem Lächeln nimmt Amuri sanft Darians Hand und führt ihn zu dem Turm zurück.“Leg erstmal deine Sachen ab und lass uns gemeinsam essen.“
Promt in diesem Moment flitzt eine Horde von fünf Kindern auf Darian und Amuri zu. „Euer Gnaden!Euer Gnaden!“ rufen die hellen Kinderstimmen aufregt durcheinander. „Stimmt es das der alte Förster ein böser Mann war!? Und stimmt es das hier ein böser Domän war!? Euer Gnade, was ist ein Domän!? Als wir hergereist sind, haben wir auch nen Domän gesehen! Der war mit dem bösen Magier unterwegs, der aber eigentlich sehr nett aussah! Nein, stimmt nicht, der hat den Herrn Baron betrogen, der wollte ihn umbringen! Stimmt das, dass Nebel mal böse war!? Warum haben die Götter den Magier nicht bestraft!? Wer ist dieser Mann hier?“ Darian betrachtete erst Amuri, dann die Kinder. Für einen kurzen Augenblick huschte ein amüsiertes, freches Lächeln, dass Darian noch nie bei Amuri gesehen hatte, über ihr Gesicht. Mit einer kleinen Handbewegung bringt sie Ruhe in quaselnde Meute. Sie wirft Darian einen entschuldigenden Blick zu und spricht mit ruhiger Stimme zu den Kindern: „Ersteinmal stellt euch diesem Herren vor! Darian Hayando ist ein sehr guter Jäger, er kennt den Herrn Baron gut... und ausserdem ist er ein sehr guter Freund von mir. Darian steht dem Herrn Firun sehr nahe. Ich werde eure Fragen gern beantworten, aber zuerst werde ich mich mit Darian alleine unterhalten. Nach dem Mittagessen könnt ihr wieder gern zu mir kommen.“
Die Kinder betrachten Darian: Zwei Mädchen und drei Jungen. Allesamt blond. Sie tragen einfache Kleider, die aber in einem guten Zustand sind und auch ihre Haare sind ordentlich gekämmt. Sie schauen ehrfürchtig zu Darian hoch. Der größte Junge fängt an sie alle vorzustellen:“Das ist Mara, Petar und Irjan sind Zwillinge, das ist Jella und ich bin Rowin Notjes. Wir sind alle Geschwister!“ „Euer Gnaden!?“ fragt Mara, die kleinste der fünf. Amuri kniet sich hin, um der kleinen in die Augen schauen zu können. „Werdet ihr uns das alles dann erzählen?“ Amuri nickt mit dem Kopf und streichelt Mara über den Kopf ...
Nachdem Darian ein kleines Gästezimmer bezogen hat, eine Kleinigkeit gegessen und getrunken hat, gehen er und Amuri wieder raus. Amuri führt Darian weg von dem „Dorf“, hin zum Wald. „Wenn ein Diener Borons im Tempel arbeitet, kann er all den Vorschriften folgen. Er kann schweigen und er lebt wie in einer gut bewachten Welt. Sobald man aber auf Reise geht, ändert sich alles. Ich bin nicht nur die Seelsorgerin von Etzel, sondern auch hmm... universall Geweihte“ Amuri seufzt „für die Fragen dieser Menschen. Ich erteile Geburtssegen, muss mich auch bei Erkrankungen um die Leute kümmern, beerdigen und auch naja... sowas wie unterrichten.  Kurzum alles tun, was ein Diener der Zwölf zu tun hat.“ In Amuris Stimme liegt sowas wie ein wehmütiger Klang, den Darian nicht genau zu deuten weiß. „Nun zurück zu unserem Gespräch... Was habt ihr mit der Geweihten Firuns erlebt? Von der pervertierten Natur in Gloranas Reich hab ich bereits viel schreckliches gehört... von den Nivesen. Es gehen Scheckensgeschichten um, dass Sippen eingefangen werden und versklavt werden. Das ist so grauenhaft...“ In Amuris Blick liegt Schmerz, sie schaut in die Ferne und ihr Blick verliert sich im nirgendwo. „Darian... woran nur bist du gescheiter!? DU, als jemand, der auf Firuns Pfaden wandelt, ist wieder aus diesen Ländern zurückgekommen. Lebendig und nicht verwirrt. Und das alles allein. Darin sehe ich göttliche Fügung und nicht Versagen.“ Amuri blickt Darian lange schweigend und traurig an. Sie brauchen nichts zu sagen, denn sie verstehen sich auch so. Der milde Wind rüttelt leise an den Baumkronen und trägt die Geräusche des Dorfes rüber. „Es tut mir weh, dass du dort sein musstest. Wo sind die anderen hingegengen? Cara? Davor? Enyven? Zoltan?“ Amuri war vor einem Baumstumpf stehen geblieben und setzte sich darauf. Sie zog ihre Kutte ein bisschen hoch, so das Darian ihr Bein sehen konnte. Ihr rechter Knöchel schien angeschwollen zu sein. „Ich bin vor einigen Tagen gestürzt. Es schmerzt immer noch ein bisschen. Hier hat sich viel verändert und es ist soviel passiert... wo soll ich bloß anfangen?“ „Ach ja, die Kutte... ich hab eine neue bekommen, nachdem ich damals ja meine vergraben hatte, aber das kennst du ja... Ich muss sagen, dass mir die nivesischen Kleider meiner Mutter auch besser gefallen. Meine Kutte aus Khemi war irgendwie anders und ich mochte sie lieber, als diese hier...“ Sie lächelt Darian an. Trotz des Lächelns wirkt sie nicht fröhlich. Seitdem sie angefangen hatte zu sprechen wirkte sie bedrückt und traurig, nicht so wie vorhin, als sie echte Freude ausgestrahlt hatte.
„Fiona... hmm... in Festum hat Etzel sie und ihren Bruder Tigor angeheuert, dass sie zusammen mit Teremon, dem Brauereissohn, der Widderordenkrieger, ich glaube, du kennst ihn, er ist seit dem Sommer fast immer mit Etzel unterwegs gewesen und war auch im Travia damals hier und einer norbardischen Frau, Rauka heißt sie, um seine Leute von Firunen wieder nach Ouvenitz zu führen. Er hat währenddessen hier alles vorbereitet... du warst ja im Travia dabei... ich bin über diese Sachen sehr genau unterrichtet.“ Amuri steht wieder auf und lächelt Darian wieder zu. Diesmal aber wirkt ihr Lächeln echt. „Fiona ist eine Gauklerin mit ihrem Bruder. Beide sehr wortgewandt, sehr charismatisch und wunderschön... sie besitzen ein Haustier... einen jungen Panther! In Festum sind auch schlimme Sachen passiert... Sie haben aber geholfen... Allerdings... ich glaub, dass sich hinter ihrem Gauklerdasein mehr verbirgt. Irgendein Geheimnis.“ Sie gehen ein Stück weit in den Wald hinein. „Sie sind vertrauenswürdige, gute Menschen. Es gab da einen Paktierer, er konnte leider fliehen und ist noch auf freiem Fuss... sie haben seine Machenschaften unterbunden. Mir macht das alles Sorgen...Es ist eine wirklich sehr lange Geschichte...“ Sie schweigt wieder und scheint im Geiste irgendwo zu wandeln.




Auf dem  Baumstumpf, wo Amuri sich hinsetzt, lässt sich Darian auf die Knie, und sieht sich den Knöchel  mit geübtem Blick an. Gleichzeitig beginnt er, den Fuß abzutasten nach verdeckten Verletzungen. Währenddessen beginnt er zu erzählen. "Das waren ja nette Kinder. Ich hab zum ersten Mal ernsthaft von einem Dämon gehört, als die Horden vor Gareth eingefallen sind. Naja, lassen wir das. Ich hab das Gefühl, du sollst endgültig die Hofgeweihte von Etzel werden. All die Dinge, die du tust. Aber ich denke, den Menschen hier tut das gut. Wenn allerdings deine Aufgabe hier vorüber ist, wirst du wieder auf Reisen gehen. Das bist du. Ein wandernder Mensch, Niva Uesa. Hmm, dein Knöchel hat sich verdreht, und die Sehnen sind überspannt. Aber am besten ist, du schonst ihn nicht, dann heilt es am schnellsten. Weißt du, im Eisreich bin ich am ganzen Land gescheitert, es hat mich einfach wieder ausgespuckt. Es war einfach unerträglich! Eine Niederlage, aber das nächste Mal werde ich besser vorbereitet sein. EInyaven hat mich nicht begleitet, weil sie einfach mal Ruhe braucht. Einen Ort, wo nur sie sein kann. Wir sind lange unterwegs gewesen, die meiste Zeit über nur zu zweit. Und ich muss gestehen, ihre Nähe ist wunderbar, aber manchmal auch frustrierend. Sie versteht alles soviel besser, die Natur scheint in ihr zu sein. Dagegen bin ich blind. Und sie wirkt so unglaublich ... altehrwürdig in manchen Augenblicken. Obwohl sie keinen Lenz älter aussieht als ein junger Erwachsener. Ich werde sie in Weiden wiedersehen. Genauso wie Magister Zolthan, der nach Viento, einem Phexgeweihten, Ausschau hält. Die beiden sind wohl der denkende Kopf, was alle Mühe gegen die dämonische Gefahr betrifft. Was allerdings Magister Cara so treibt, weiß ich nicht. Ich kenne ihn nicht so gut." Darian atmet tief durch. "Wir sind alle so jung, kaum älter als zwanzig Sommer. Ich bin froh um Zolthan und Einyaven, die ihre Erfahrung der Jahre an uns weitergeben können. Achja, Magister Davor. Dieser ist in eine Stadt weit, weit im Süden gereist, wo er treue Gefährten von mir trifft. Magister Salix, die Soldaten Tachuan, Jomer und Borek. Zusammen mit denen haben wir in der Waldmark gekämpft. Geht es wieder?" fragt Darian mit Blick auf den Knöchel. Mit einem kurzen Nicken steht Amuri wieder auf, und zusammen spazieren sie weiter durch den Frühlingswald. Darian muss zugeben, die junge Boroni, die im gleichen Alter wie er ist, ist eine echte Freundin geworden, endlich jemand, der auch sein Leben noch vor sich hat, und sein Lebensziel noch suchen muss. Das verbindet die beiden. Der junge Kundschafter dreht sich zu Amuri, und streicht ihr sanft durch die Haare. Ihre braunen Augen haben einen tiefgründigen Glanz. "Du siehst bedrückt aus. Du vermisst deine Heimat nicht wahr? Und der Paktierer konnte entkommen. Das verheißt nichts Gutes! Ich werde es Magister Zolthan berichten."
Ein helles Vogelzwitschern in den Baumwipfeln lässt die beiden aus ihren dunklen Sorgen empor sehen. "Sieh nur, eine Elster! Es hat ... eine Kette im Mund. Hmm, gerissene Tiere!"
Unwillkürlich muss Darian an Fiona denken...
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« Antwort #2 am: 04. April 2008, 17:13:03 »

Amuri hatte in den letzten Tagen zwar schon öfter Spaziergänge gemacht, aber erst heute erscheint es ihr, dass Firun ganz aus der Natur gewichen ist. „Ja, die Menschen sind hier wundervoll, besonders die Kinder. Mara hat irgendwas an sich...hmm. Aber mein Rabenherz zieht es immer weiter. Ja, Niva Uesa!“ sich spricht die Worte sehr fröhlich, aber bedacht aus. Die Sonnenstraheln, die durch das Laub fallen, wärmen bereits sehr. „Darian... seitdem mir Ifirn im Traum erschienen ist, bin ich sehr viel milder geworden. Dieses Bild von ihr... ich wünschte mir so sehr, dass du nicht so hart mit dir ins Gericht gehen würdest. Denk an den Schwan... denk an die Milde, die auch in dir schlummert. Du hast überlebt in dieser grauenhaften Welt.“ Sie blickt der Elster, die sich wieder von ihren Nest aus in die Luft erhebt, nach, bis sie nicht mehr zu sehen ist. Von allen Tieren mag sie Vögel, besonders Raben natürlich, am liebsten. Sie sind so frei und können die Welt aus der Luft sehen. Wie gern Amuri das einmal sehen würde... als sie in das Könidreich Khemi gekommen war, wurde sie eine sehr lange Zeit von einem Raben begleitet. Über zwei Götterläufe, um genau zu sein. Und dann eines tages flog er davon. Aber dennoch hat sie immer das Gefühl, dass er auf sie aufpasst...
„Darian... du weißt, dass ich Etzel als Kind schon mal begegnet bin? Er hat mir damals das Leben gerettet. Er und seine Begleiter. Unter ihnen war ein junger Magier. Davor erinnert mich in seiner ruhigen, charismatischen Art sehr an ihn. Hesindion war sein Name. Damals. Heute... ist er der, den wir jagen. Mit einem neuen, grauenhaften Namen... das schmerzt“ sie hält inne. „Die Wälder würden Einyaven jetzt sicher sehr gefallen. Elfen... sie sind so... geheimnisvoll. Wir brauchen uns nicht dumm neben ihnen vorzukommen, denn wir sind nur Menschen. Elfen leben die Natur.“ Sie verstummte und dachte an das Erlebniss und Gefühl, als sie das erstemal eine Elfe gesehen hatte... damals mit ihrer Mutter... sie wären fast erfroren in diesem unbarmherzigen Schneesturm und dann kam die stolze Jägerin mit den bernstein Augen und silbernen Haaren...
Amuri kennt nicht viele Elfen; sie sind ein solches Rätsel.
Die Idylle des Waldes wurde von einem lauten Knall vom „Dorf“ unterbrochen, aufgeregtes Geschrei folgte. Amuri hält inne, späht angespannt zum Turm hin und deutet Darian mit zukommen. Sie kann nicht richtig laufen, ehr schnell humpeln. Sie verzieht ihr Gesicht vor Schmerz.
„EUER GNADEN AMUUUUUURIIII!!!!“ dröht es von der Burg her. Voller Inbrunst ruft der Norbarde, der beim Wiederaufbau des Dorfes hilft, Amuris Namen. Immer wieder und wieder.
Darian zögert nicht lang, packt Amuri am linken Arm und zieht sie zu sich. Er greift um ihre Hüfte und wirft sie wie einen Bündel über seine Schulter und läuft mit ihr zurück. Er fängt noch den verblüfften Blick Amuris auf, lächelt verlegen und murmelt ein „So gehts schneller“ vor sich hin. 
Bei dem Turm angekommen setzt er sie ab, eine Menschentraube hat sich auf dem Vorplatz gebildet. Aus dem Dorf dröhnt immernoch hektisches Geschrei.
Ein großer breitschultriger Norbarde, tritt auf sie zu. „Amuri! Euer Gnaden! Als wir das Haus hochziehen wollten, also die Front, ist die kleine Mara, ihr wisst schon, bei uns rumgelaufen, obwohl wir es ihr verboten hatten. Das eine Seile ist gerissen und sie liegt drunter. Oder ist zerquetscht worden oder was. Kommt schnell!“ Der Norbarde nimmt Amuri huckepack und rennt wie wild drauf los...
Die Dorfbewohner konnten das kleine Mädchen mit den hellen Kulleraugen, welches Darian noch vorhin munter rumhüpfen gesehen hat, unter der schweren Holzwand hervorziehen. Ihr kleiner Körper liegt wie zertrümmert da, die Kleider aufgerissen und Blut getränkt. Aus einer riesigen Wunde auf ihren Kopf strömt Blut. Amuri sinkt auf die Knie und untersucht das Mädchen.
„Sie hat ihr Bewusstsein verloren. Sie lebt noch. Schnell, ich brauche...“ Darian hört die Anweisungen der jungen Boroni schon nicht mehr. Das Mädchen braucht jetzt seine Hilfe. Seine Gedanken kreisen um die hellen Augen des Mädchens. Um ihre Kristallaugen... sie haben die Farbe eines stillen, reinen Bergsees im Winter. Ein Schwan schwimmt darauf. Leise und weich. Und der weiche Schnee fällt leise, wie Federn...
Amuri ist im Gebet versunken, als Darian neben sie auf die Knie fällt. Er hört nurnoch das Fallen des Schnees und den Schwan. Warum sollte dieses Mädchen jetzt sterben!? Sie ist doch noch so jung. Sie muss leben. Ich muss ihr helfen. Und wieder hört er nur den Schnee, das Flügekschlagen und den Bergsee und seine Stimme, wie sie leise singt... und dieses Licht... er ist erfüllt davon. Er nimmt Amuris Hand, er hält sie krampfhaft fest und neben dem Schwan hört er nun auch den Raben, aber diesmal nicht so, wie er ihn schon kennt...




Es zieht ihn hinab. Bei den Zwölfen, diese Sehnsucht! Immer wieder diese Sehnsucht! Es zieht bis in die tiefsten Winkel seiner Seele. Oh Golgari! Bleib weg! Um ihn herum fallen die Federn wie Schnee. Schwarze und Weiße in einem göttlichen Spiel. Leise durchdringt seine Stimme den Nebel über dem See, sein Gesang umhüllt den Schwan mitten darauf. Der Kundschafter spürt, was er schon kennt. Es ist die Macht Ifirns. Langsam besinnt er sich auf das Band zwischen ihm und Iloinen. Zuerst sanft, dann immer stärker, grellweißes Licht blendet ihn. Glitzernd weiße Augen sehen durch das Licht, Bilder von Wolfsrudeln schweifen an Darian vorbei. Iloinen, wo bist du? Und durch all diese Reinheit tropft stets rotes Blut von oben herab, ein immer absurderes Spiel aus Weiß, Schwarz und Rot. Alles beginnt sich zu drehen. Dann erschüttert ein gewaltiges Krächzen den See in Mara´s Augen. Oh nein, Golgari, bleib weg! So jung, so jung! Wer ist dieses Mädchen? In einer weiten Spirale senkt sich der prächtige Rabe hinab auf den reinkristallenen See, erneut durchdringend krächzend. Der Schwan strahlt solche Milde aus, majestätisch erhebt er sich in die Luft, und beginnt dem Raben zu folgen. Rotes Blut rinnt wie die Tränen des Todes über dessen Federkleid. Nun sieht Darian sich selbst da stehen, Tränen des Blutes in seinen Augen, langsam hebt er seine Hand, und zeigt auf den Schwan. Doch was ist anders? Geflüsterte Worte dringen an sein Ohr, es ist Amuris Stimme. Es sind Worte des Betens, erfüllt mit karmaler Kraft. Diese Aura, er spürte sie bereits. Der Kristall! Tief in diesem See schimmert das Licht Iloinens. Illuminierend ergreift es die beiden Vögel. Und all das Blut verschwindet. Ruhe erfüllt nun Darians Herz. Es ist nicht er, der da steht. Niemand steht dort! Und auf Geheiß Amuris verschwindet Golgari wieder in schwindelnde Höhe des Himmelszelts zurück nach Alveran. Zurück bleibt nur ein kristallklarer Bergsee im winterlichem Kleid. Ein Schwan zieht seine Bahnen in diesem See. Aus Trance erwachend blickt Darian nun auf Mara. Tränen laufen über sein Gesicht. Er weiß nicht was, wirklich geschehen ist. War es Amuri´s Wirken? Nein, nicht ganz, etwas war anders. Er kann nur nicht genau sagen, was. Amuri dreht Darians Gesicht zu ihr. Beide sehen sich tief in die Augen, ein unnahbarer Moment. „Potzblitz, Amuri, du bist wahrhaft mächtig!“ tönt es in tiefer Stimme von der Seite. Der Norbarde hat sich neben den drei auf die Knie gelassen, und drückt in einem Freudenschrei die schlafende Mara an sich.
Nie hätte er geglaubt, einen so gestandenen Mann wie diesen Kerl bitterlich weinen zu sehen. Doch der Norbarde weint. Um Mara herum bricht nun Freudentaumel aus, ein Mann aus der Menge ruft, „Heut Abend ein Fest zu Ehren Mara´s und Amuri´s! Leben sie hoch!“ Überall ist nun die Erleichterung spürbar. Amuri nimmt nun Darians Hand und zieht ihn weg von der Menschenmenge. Diese ist ganz mit Mara beschäftigt. Nun kann Darian nicht mehr. Wankend sinkt er auf seine Knie, diese Sehnsucht, woher kommt sie? Wonach sehnt er sich? Von nun an würde das kleine Mädchen nicht mehr aus seinem Herzen verschwinden.
„Darian, das Mädchen, es hätte Tod sein müssen. Ich hab es nicht gerettet. Ich konnte nichts mehr tun. Ich sah nur immer wieder den Traum, in dem ich Ifirn sah. Und ich sah dich...“



„Ich hab es dir damals, als ich dich kennenlernte, bereits gesagt... Wie fühlst du dich?“ Sie reicht ihm ohne seine Antwort abzuwarten einen Krug mit klaren, kühlen Wasser. Vorsichtig nippt er daran, verschluckt sich und hustet. „Noch ehe der Winter kommt, trägst du Schwanenflügel.“
Darain schweigt. Er trinkt ganz langsam sein Wasser, es tut ihm gut.
Sein Herz ist erfüllt von Ruhe, seine Gedanken sind leer und doch so voll. Voll von dem Licht.
Es weiß nicht wieviel Zeit vergangen ist, als Amuri ihn wieder anspricht und er wie aus dem Schlaf geweckt hochschreckt. War das alles nur ein Traum!?
„Es gibt da jemanden, der mit dir sprechen möchte...“
Sanft nimmt Amuri Daraians Arm und führt ihn langsam zu dem Turm zurück. Es sieht seltsam aus, wie sich die zwei gegenseitig stützend helfen: Eine lahme Boroni Arm in Arm mit einem Jäger, der wie betrunken wirkt ...
Amuri und Darain werden von einer freudig aufgewühlten Menschenmenge emfangen. Es hagelt nur so Danksagungen auf die Boroni. Amuri schließt für einen kurzen Augenblick ihre Augen und murmelt einige Worte, die niemand richtig hört oder versteht. Auf einmal verstummt die Menschenmasse und Amuri spricht mit lauter, aber ruhiger Stimme zu den Leuten: „Es war kein Wunder Borons, welchem Mara, ihr Leben verdankt. Es war ein Wunder Ifirns!“ Sie hält kurz inne, blickt die verwundert schauenden Menschen an. „Der, dem Dank gehört, beginnt gerade auf den Wegen Ifirns zu wandeln!“ Mit diesen Worten tritt Amuri einen Schritt zurück und verbeugt sich vor Darian. Die Menschen um sie herum wundern sich, beginnen jetzt leise miteinander zu reden und erst einige, dann folgen langsam alle, verbeugen sich kurz vor Darian. Ein junge, recht hübsche, blonde Frau fällt vor Darian auf die Knie und beginnt zu schluchzen und greift nach seiner Hand...
Darian weiß nicht genau, wie er damit umgehen soll, er fühlt sich unsicher, ist überfordert und blickt hilfesuchend Amuri an. Amuri flüstert Tatjan, dem Norbarden, gerade etwas zu, er nickt und schreit: „Wir werden das heute Abend mit dem Herrn Baron feiern, wenn Fiona dann auch wieder da ist. Vielleicht führen Tigor und sie ja wieder was auf. Kurz und gut: Wir sind alle mit nem schlimmen Schrecken davon gekommen, lasst uns das eine Lehre sein, damit wir auf uns aufpassen bei solchen Arbeiten und nun... Hossa, an die Arbeit!!!“ Er lächelt und etwas an der harten, aber herzlichen Art bewegt die Leute wieder ihre Arbeiten zu verrichten...
„Tatjan. Wo ist Mara?“ Tatjan führt Amuri und Darian zu einem der Wagen und macht leise die Tür auf.
Darian tritt als erster in den wohlig warmen, bisschen düsteren Wagen. Seine Augen müssen sich erst an das Innere gewöhnen. Fragend dreht er sich zu Amuri um, aber sie nickt ihm nur zu und schließt die Tür hinter ihm.
Langsam geht es auf das Mädchen zu und kniet sich neben das Bett. Er hört, wie es regelmäßig tief und fest atmet...




Nun sitzt er da. Schweigend. Neben ihm Mara, die tief und fest schläft. Was soll er nur tun? Was meint Amuri, er wandle auf Ifirns Pfaden? Es war ein Wunder Ifirns, das ist wahr. Aber es war nicht er. All diese Dankbarkeit ist zuviel. Der Kundschafter zieht die Natur einer solchen Menschenmenge vor. Mit einem Mal hat er genug von dem Gerede über die Götter, er will einfach nur normal leben. Also wendet er sich Mara zu. Wie friedlich sie schläft! Darian streicht ihr eine Strähne aus dem kleinen Gesicht. Etwas wehmütig muss er an seine Kindheit denken, die nicht von großer Freude war. Dieses Kind hier wird aber glücklich werden. Er singt ein nivesisches Lied, an das er sich mit Mühe erinnern kann ...
       
 “    Yuk-yak Lahtjuto-ho-ok
   Niva et Ka-ha-re-ne
   Oke Lieska-naj
   Lahti de Rika-Lie
   Binak-yuk aganst fi-en
   Uesänuk, uesälju

   Nuo Naaku or Eetä-ki
   Attanka Niva-Uesä
   Nor Riku, Paavian
   Einuk protaj Jurtu-nar
   Niejaa Nikaure-ni
   Tuundra-kauki Lie-sen

   Kasknuk-yak Nikku-Nu
   Tääkiti-hijau-ma
   Urenju et urenuk
   Lahtjutok Nikku-leiken
   Niva et Lahtjuto-hok
   A kaukitajnaj Tu-hundra ... „

„Was singst du da?“ – Darian erschrickt kurz. „Äh, das ist ein Lied der Nivesen. Gefällt es dir? Hast du gut geschlafen?“ Mara stützt sich auf. „Oh ja, und hab viieeel geträumt, von Schwänen und Raben und so. Du bist der Jäger, den Amuri so gern mag, stimmts? Bitte, bitte, erzähl mir von den Nivesen, stimmt das, dass ... dass die mit Wölfen spielen, und die auch gar nix gegen die haben? Also, wenn mir ein so´n Wolf kommt, gibts eins auf die Nase, jeder weiß doch, dass die kleine Kinder fressen, das hat Mama erzählt, und die lügt nie!“ Darian muss nun lachen. „Also die Nivesen spielen mit den Wölfen, das stimmt, weil sie die nämlich als Freunde haben, die die Kinder beschützen und nicht fressen.“ Mit etwas schulmeisterlichem Ton redet Darian weiter. „Und wenn du ganz lieb zu den Tieren im Wald bist, dann beschützen die Wölfe auch dich. Du bist nämlich ein Freund der Wölfe, und auch von ihren Geschwistern, den Schwänen.“ „nee, das glaub ich dir nicht, des stimmt nicht weil, weil, na weil halt!“ Nun lacht Darian herzhaft auf. Kleiner Dickkopf! „Wirst schon sehen! Darf ich mal deinen Kopf genauer ansehen? Du hast da eine kahle Stelle!“ „Ja wenn du meinst. Wo denn? Ich seh nix.“ Langsam streicht Darian nun die Haare ein wenig zur Seite, und schaut auf die Stelle, wo die klaffende Wunde war. Nur eine kleine Narbe ist zu sehen. Im Halbschein reflektiert die Haut die Konturen der Narbe. Es ist deutlich zu sehen, was es ähnlich ist. Eine Schwanenfeder! Sanft nimmt er die kleine Mara in den Arm, und rückt sie an sich. „Glaub mir! Die Götter haben dich lieb...“

Nach einer Zeit öffnet Darian die Tür des Wagens, und Lichtschein dringt herein. Mit Mara auf dem Arm tritt er nach draußen.





Amuri ist im Schatten des Wagens stehen geblieben. Sie will nicht gleich wieder weggehen.
Leise dringt Gesang aus dem Wagen. Die Melodie kannte sie doch!! Sie tritt einen Schritt näher ran. Tatsächlich Darian singt ein nivesisches Lied! Sie freut sich, dieses Lied zuhören und denkt unwillkürlich an ihre Sippe. Darian sing wie ihr Vater früher mit einem grauenhaften starken Akzent. Amuri lächelt und summt die Melodie des Liedes leise vor sich hin, während sie mit langsamen Schritten von dem Wagen geht.
Sie humpelt, denn ihr Knöchel schmerzt wieder... wie vor einigen Tagen, als sie gestürzt war.
Sie bleibt kurz stehen, denn sie versucht sich an die Situation damals zu erinnern. Sie war aufgewacht nach diesem grauenhaften Traum und sie musste an die frische Luft, denn ihr blieb die Luft weg und ihr Körper schien gleichzeitig zu erfrieren und zu verglühen. Was hatte sie geträumt!? Schweißperlen bilden sich auf ihrer Stirn und ihr Gesichtsausdruck verklärt sich. Ihr Herz beginnt zu Rasen und dann diese Kopfschmerzen... Amuri weiß, dass sie sich hinsetzen muss, damit sie nicht wieder fällt... eine Vision...
Nur kurz leuchtet das Bild des nivesischen Mädchens vor ihrem inneren Auge auf. Sie steht in einer Eishöhle. Ihre Augen sind leer und doch leuchten sie bösartig silbern auf... Das ist Eikala, die Tochter Saaris. Ihr Schatten beginnt zu wachsen und ein Dämon scheint aus dem Mädchen herauszubrechen...
DAS war es also! Amuri kann das Unwesen nicht genau erkennen. Nur erahnen.
Amuri sitzt im Gras und überlegt fieberhaft. Ihr Sippe in Gefahr!? Unmöglich! Was sollte sie tun?
Sie schwitzt und ihr Kopf scheint zu glühen. Tief durchatmen. Dann was trinken und dann erst denken...
Sie steht auf, geht langsam zurück.
„Amuri!“ hört sie Darians Stimme hinter sich. Sie dreht sich zu ihm um. Es erfüllt sie mit aufrichtiger Freude, wie er Mara fröhlich auf dem Arm trägt und die Kleine wieder aufgeweckt rumkichert...
Amuri wirkt etwas blaß als Darian näher bei ihr ist. Das leichte Zittern ihrer Hände entgeht ihm zum Glück. Sie muss sich räuspern. „Ihr habt euch angefreundet?“ fragt sie mit leiser, belegter Stimme.
„Hmmm ja! Der kann tolle Lieder singen! Der Darian ist ein echter Nivese!“ quietscht Mara.
Darian betrachtet Amuri einen Moment. Erst jetzt fallen Darian die dunklen Augenringe auf dem müden Gesicht der jungen Boroni auf...

« Letzte Änderung: 07. April 2008, 23:13:10 von Darian Hayando » Gespeichert

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« Antwort #3 am: 07. April 2008, 19:53:04 »

Darian schrieb:

„Ja, sie ist ein richtiger kleiner Sturkopf! Ich hab ihr ein Lied vorgesungen.“ Darian sieht in das blasse Gesicht Amuris. Seine Stirn legt er in tiefen Sorgenfalten. „Mara, schau doch mal nach Tatjan, er freut sich bestimmt, dich zu sehen!“ Mit einem kleinen Klaps schickt er das Mädchen fort, das mit einem freudigen „Oh ja“ entschwindet. „Du hast den ganzen Tag über schon einen traurigen Blick. Du verweilst sehr oft in der Ferne mit deinen Gedanken.“ Es dämmert bereits, und in der Kühle des Abends wenden sich beide nach drinnen. Doch schon beim ersten Schritt stützt Darian sie beim Gehen. Amuri ist ganz kalt und tritt kaum auf ihren Knöchel auf. Gemeinsam humpelnd lässt der Kundschafter sie auf die Sitzbank hinab, die im Vorraum ihres Zimmers steht. Ohne Abzuwarten holt er einen Krug Wasser, aus dem Amuri einen tiefen Schluck nimmt. Amuri sagt kein Wort.
„Es sind Gedanken an die wandernden Menschen. Deine Heimat! Und irgendetwas macht dir Angst, das merke ich!“ Darian kann kaum still stehen bleiben. Nervös tänzelt er vor Amuri hin und her. Zuviel ist heute schon passiert, was er nicht so recht versteht. Doch dann beginnt die junge Boroni leise zu sprechen. „Mach dir keine Sorgen, Darian. Ich hatte nur letzte Nacht einen Alptraum, meine Sippe kam auch drin vor. Es ist so, wie du gesagt hast. Ich vermisse sie nur.“ Darian atmet tief durch, und beginnt behutsam zu antworten. „Ich weiß nicht, wem du sonst solche Geschichten erzählst, aber ich habe gelernt. Alpträume, vor allem die einer Boroni, sind nicht bedeutungslos. Ich verstehe, wenn du es nicht erzählen willst, aber ich weiß, wenn nicht nur Kummer in Gesichtern geschrieben steht, sondern auch Furcht.“ Er legt eine kurze Pause ein. Darian geht nochmal alles genau durch. Sorgfältig wie bei Vorbereitungen zu einer Jagd lässt er all die Momente mit Amuri durch seinen Kopf ziehen. Jetzt fällt es ihm auf. Immer wieder die abwesenden Momente, dann die wiederholten Worte über den geflohenen Paktierer, Hesindion. Tigor und Fiona, die ihn verfolgt haben. Der gestauchte Knöchel, der am Ausheilen war. Und dann war da noch der Moment des Ifirnwunders. Es ging Amuri gut, sie ließ ihm Ehre zukommen, die noch niemand ihm angedeihen ließ. Denn eigentlich ist er ein gesetzesloser Streuner, der keine Heimat mehr hat. Letztlich der Moment vor dem Wagen. Die Schweißperlen auf ihrer Stirn, die kalten Hände, Augenringe. Der Fuß voller Schmerzen. Eigentlich Zeichen von erheblichem Fieber. Doch das war es nicht. Denn die Angst gibt den Ausschlag. Darian besitzt einen ausgeprägten Sinn für Zeichen von Furcht. Erneut setzt Darian an, zu sprechen. „Egal was es ist. Hesindion sitzt im Mittelpunkt. Tigor und Fiona, du solltest mit beiden Jagd auf ihn machen. Verhindere, wovor du dich fürchtest. Ich helfe dir, wenn du es wünschst. Es ist eine harte Strafe, gefallene Freunde zu verfolgen und zur Strecke zu bringen, aber das ist mein Rat!“ Bevor Darian irgendeine Reaktion von Amuris Gesicht ablesen kann, hören beide Tatjan und Mara kommen. Als erster kommt das kleine Mädchen angeschossen. „Amuurii! Der Baron kommt bald, hat mir Tatjan gesagt, und du sollst dich bereit machen und Darian auch und -“ Bevor Mara weiterquasseln kann, kommt der Norbarde hinterhergeschnauft. „Mensch, Mara, du kleiner Wiesel!“ In gewandter Bewegung schnappt er sie, und hält sie mit einer Hand kopfüber vor sich hin. „Hab ich dich! Und ja, die Kleine hat recht. In etwa einem halben Stundenglas trifft der Baron hier ein, und wünscht euch zu sprechen. Und auch euch, Darian. Ihr solltet euch frisch machen. In zwei Stundengläsern will man ohnehin das Fest zu euer aller Ehren eröffnen. Stimmt was nicht?“ Mittlerweile hat Tatjan das Mädchen wie ein Bündel unter seinen Arm genommen, aus dem sie sich zu befreien versucht. „Nein, alles in Ordnung“, antwortet Amuri in gelassenem Ton. „War nur ein anstrengender Tag! Danke für die Botschaft, wir werden uns bereit machen.“ Mit einem Kopfnicken entschwinden der Norbarde und Mara wieder. „Hmm, geht es wieder, Amuri? Ich bin auch nicht sonderlich erpicht darauf, dem Baron gegenüber zutreten, und danach zu feiern.“ Auch wenn Etzel kein möglicher Feind mehr ist, fühlt sich der Kundschafter immer noch nicht ganz wohl in seiner Nähe...
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« Antwort #4 am: 07. April 2008, 19:54:45 »

„Ach Darian. Du bist mir teurer als du denkst... Danke!“ Amuri lächelt Darian still an.
Sie mochte seine ruhige Art von dem ersten Augenblick an... damals... die Ereignisse Anfang Phex kommen ihr mittlerweile so fern und fremd vor.
Amuri setzt sich auf ihr Bett, streckt sich aus und legt ihr Bein hoch. Vorsichtig tastet Amuri nach einem Apfel, den sie neben ihr Bett gelegt hatte. Sie hat den Apfel von einem der Kinder geschenkt bekommen. Sie freut sich, dass die Menschen sie hier mögen. Besonders die Kinder.
Ihre Finger stoßen gegen die kühle Haut des Apfels und erst jetzt merkt sie, wie hunrig sie eigentlich ist. Der Apfel ist sehr schmackhaft und stärkt sie.
Amuri bleibt noch eine Weile liegen und denkt über Darians Worte nach... Über Hesindion... über seinen Pakt... über Tigor nd Fiona. Schon merkwürdige Leute. Allerdings macht es sie immer sehr fröhlich den beiden beim üben und bei ihren Auftritten zu zu sehen.
Mit einem Ruck richtet sich Amuri auf und entzündet eine kleine Kerze. Amuri wäscht sich mit kaltem Wasser und verbindet ihren Knöchel wieder. Sie fühlt sich erquickt und wach.
Amuri betrachtet sich einige Zeit im Spiegel. Ihr Gesicht wirkt nicht mehr so müde wie noch vor einigen Augenblicken. Unwillkürlich denkt Amuri an Fiona und ihren koketten Augenaufschlag... 
Langsam geht Amuri aus dem Zimmer...
Etzel hatte vormittags Fiona bei der Russenschweig getroffen. Sie hatte ihr Pferd einem Fremden gegeben. Einem Waldläufer. Seitdem waren Etzel und Fiona zusammen unterwegs gewesen. Etzel ärgerte sich einige mal über Fiona, weil sie manchmal so eine freche Art hatte, aber dennoch mochte er sie sehr... einige Zeit sogar zu sehr. Tigor, Fionas älterer Bruder, war im Laufe des Tages zu ihnen gestossen. Natürlich mit ihrem Panther. Fiona war in dieses Tier vernarrt!
Tigor hatte von dem Vorfall im Dorf erzählt und Etzel tolerierte es daher auch, dass die Dorfbewohner heute feiern wollten. Ausserdem würde es ihm auch mal gut tun.
Rauka hatten sie in Gesellschaft der Satyre getroffen und die waren, als sie von der Feier hörten, natürlich mitgekommen.
Amuri kommt der kleinen Meute langsam entgegen. Azrael liegt schläfrig über dem Pferd. Er hat wahrscheinlich die ganze Zeit irgendwelchen Tieren oder Schmetterlingen nachgejagt. Das macht er nämlich leidenschaftlich gern. Fiona und Tigor streiten sich sich mal wieder. Aber wann taten sie es nicht!? Tigor schenkte Amuri beim vorbeireiten sein charmantestes Lächeln. Amuri mochte ihn eigentlich sehr. Und auch seine Schwester. Fionas Haar leuchtet einen Moment lang ganz rot auf. So rot wie das Fell eines Fuchses.
Rauka hat sich gleich bei Tatjan untergehackt und redet mit ruhiger Stimme mit ihm. Sie lachen laut auf... zwei Norbarden eben.
Während Amuri den seltsamen Zug anschaut, tritt Darian langsam, ganz leise neben sie. „Darian! Ich habe dich nicht kommen gehört! Lass uns zum Stall gehen!“
Etzel springt überschwenglich vom Pferd und atmet tief durch. Er erblickt Amuri und Darian. Er winkt sie mit einer kaum merklichen Handbewegung zu sich. „Guten Abend Amuri!“ und mit einer leichten Verbeugung richtet er das Wort an Darian: „Darian. Ich steht tief in eurer Schuld... Ich habe bereits von den Ereignissen gehört. Aber bitte, gehen wir hoch. In meine Gemächer! Und lasst uns darüber reden.“ Er nimmt sein Augenglas mit einer raschen Bewegung vom Kopf und lächelt Amuri und Darain auffordernd an. Ohne Augenglas wirkt Etzel sehr viel milder...
Kinder waren herbeigelaufen und sehen Tigor zu, wie er seine Faxen treibt. Nur ein paar, damit er heute Abend mit seinem Charm die Leute aus dem Dorf noch begnügen kann.
„Aber!? Wo mag wohl das Tuch hingekommen sein!?“ fragt er keck die Kinder.
„Ah!!!! Ich weiß es!!! Euer Gnaden!?“ Amuri läuft knallrot an, dass sieht sogar Darian im Schein der Fackeln. „Ich glaube, unsere hochverehrte junge Geweihte weiß es!!“ zwinkert er den Kindern zu und mit einem gekonnten Sprung steht er schon vor Amuri, beugt sich zu ihr vor, greift hinter ihr Ohr (obwohl sie versucht, ihm auszuweichen) und... und... und zieht ein rotes, dünnes Tuch dahinter hervor.
Kaum hörbar seuselt er ein „Verzeiht euer Gnaden! Es musste einfach sein!“ zu ihr hin und wendet sich wieder den Kindern zu, die vergnügt aufquietschen.
Amuri geht hastig weiter, senkt den Kopf. Darian glaubt dennoch kurz ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht auszumachen... Und das erstemal seit langen geht Darian ein „auch Geweihte sind nur Menschen“ durch den Kopf...
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« Antwort #5 am: 08. April 2008, 11:59:04 »

Als der Kundschafter sich im Gästezimmer zurecht macht, die für ihn vorbereitete weiße Tunika überstreift und mit einer braunen Kordel um die Hüfte zuschnürt, schwirren eine Menge Gedanken durch seinen Kopf. Es ist seltsam, zuerst die langen Jahre der geweihten Begleitung Firutins, einige Jahre des Streunens im Mittelreich, und dann die überwältigenden Ereignisse im Bornland. Mittlerweile betrachtet er diesen Landstrich als seine neue Heimat. Doch ist sie in ständiger Bedrohung. Es vergeht kein Tag, ohne dass die dämonische Verseuchung nicht zu spüren wäre. Er hat in den vergangenen Monden mehr über die Götter, und ihren Widersachern gelernt, und ist ihren Dienern und Knechten vor allem begegnet, als jemals zuvor. Trotzdem überfordert es ihn nicht, entgegen den ohnmächtigen Gefühlen, die Darian manchmal überkommen. Wie selbstverständlich geht er ohne zu Zögern in den Kampf mit den Unheiligen, die Götter senden ihm Botschaften, ist das seine Bestimmung? Treue Gefährten hat Darian kennengelernt, und die seltsamste Freundschaft hat er gewonnen, welche Menschen nur selten zuteil wird: Die Freundschaft einer Halbelfe. Einyaven. Wäre sie doch nur hier. Und dieses Licht, noch immer spürt er es. Aus seinen Gedanken gerissen bemerkt Darian, wie Amuri ihr Zimmer verlässt, an dem seinen vorbeigeht, und die Schritte schließlich verhallen. Nun denn, denkt sich der junge Waldläufer, dann werd ich mich ebenso auf den Weg machen. Er entdeckt Amuri in der Nähe Tatjans und Fionas, stellt sich neben sie. Ein wenig überrascht bedeutet die Boroni Darian zum Stall zu gehen, wo sie Etzel in die Arme laufen. In seiner Art wie immer lädt er beide in seine Gemächer ein, redet irgendetwas von in seiner Schuld stehen, doch bevor sich alle zum Gehen wenden, treibt Tigor vor den Augen einiger Kinder seinen Schalk mit Amuri.
Darian muss lächeln, denn die Boroni wirkt etwas schüchtern und überfordert, die Schamesröte steht ihr ins Gesicht geschrieben. Doch ein verstecktes Grinsen kann sie sich nicht verkneifen. In Baron Etzels Gemächern angekommen, beginnt der Baron. „Nun, setzt euch, Darian, und auch du, Amuri. Wir haben viel zu bereden.“ Der Waldläufer blickt sich ein wenig um, hmm, ein bornisches Gemach. Etzel lässt zu Trinken bringen, es überrascht Darian, dass er daran denkt, ihm nur Saft aus gepressten Äpfeln bringen zu lassen. „Zum Wohl!“ ruft Etzel aus, und gemeinsam stoßen sie an. Der Saft schmeckt wahrlich hervorragend. „Also, Darian, erzählt mir doch, wie sich das ganze zugetragen hat. Lasst keine Einzelheit aus, ich bin neugierig. Na, nicht so schüchtern!“ Wie immer ist des Kundschafters Redelust in Etzels Nähe etwas belegt, so antwortet er in knappen Worten. „Ich bin heute morgen von meiner erfolglosen Reise nach Bjaldorn hier eingetroffen, und habe, da ihr ausgeritten wart, Amuri um Gastfreundschaft gebeten, die sie mir in allem Zuvorkommen natürlich gewährt hat. Wir haben uns ein wenig unterhalten, als wir einen fürchterlichen Krach gehört haben, gefolgt von fürchtigen Rufen. Wir sind dorthin, und dort lag sie. Zerschunden. Die kleine Mara. Ihre Gnaden Amuri kümmerte sich sofort um sie, doch war es zu spät. Ich spürte die Kraft, ihr helfen zu können, denn wie es scheint, hatte ich noch eine Art geistiges Band zu dem Ifirnskristall. Doch nicht ich habe ihr geholfen, es war Iloinens Wirken, das spürte ich. Also, dankt nicht mir, sondern den Göttern und ihren Kindern.“ Etwas unsicher sieht Darian Amuri an, denn er weiß immer noch nicht so recht, was er von dem Erlebnis bei Maras Heilung halten soll. Diese Sehnsucht macht ihn gerade schier verrückt, vor allem, wenn er darüber sprechen muss, was er am liebsten nicht tut. Vielmehr erfüllt den Waldläufer gerade das Bedürfnis in die Wildnis zu gehen, und dort in der Verlassenheit und Gemeinschaft der Natur zu beten, zu beten und zu beten.
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« Antwort #6 am: 08. April 2008, 14:35:51 »

Amuri nimmt aus dem kleinen Korb, der auf dem Tisch steht, noch einen kleinen Apfel. Mit raschen kleinen Bissen isst sie ihn auf. Etwas in Darians Stimme verrät Amuri sofort, dass Darian Etzels Anwesenheit stört. Es würde noch sehr, sehr, sehr lange dauern, bis er ihn irgendwie anfangen würde zu schätzen oder ähnliches...
Amuri lässt im Gedanken den Tag vor ihrem inneren Augen ablaufen: Darians Ankunft... sein erster Heilsegen... ihre Vision... zumindest wusste sie jetzt, worum es in ihren Träumen ging... es gab da eine ja Möglichkeit, mit der man sich gewollt in diesen Zustand versetzen konnte... sie schüttelte ihren Kopf, weil sie diesen Gedanken nicht weiterdenken wollte.
Darian hat sein Erzählung beendet und blickt Amuri nun unsicher an. Sie will ihm eigentlich viel sagen: Sie will ihm sagen, dass ER es war, durch den dieses Wunder geschehen konnte und niemand sonst. Sie will ihm Mut zu sprechen und ihm sagen, dass das erst der Anfang seines Weges wäre. Sie will ihm doch sovieles sagen...
Aber sie schweigt, so wie man es von einer Boroni erwartet. Und hofft, dass er ihren Blick verstehen würde. Sehnt er sich nach der Halbelfe? Er hatte sie immer so... besonders angeblickt. Liebt er sie? Oder ist es eine andere Art von Verbundenheit? Sehnt er sich nach Ruhe? Sehnt er sich nach der Wildnis?
Auch Etzel geht seinen Gedanken nach: Wie konnte er Darian jemals danken!? Und um Verzeihung bitten!? Der stille Waldläufer würde ihm niemals verzeihen oder seine Geschenke oder gar nur Worte als aufrichtig betrachten. Er hatte zu große Schuld auf sich geladen...
Das Schweigen wird von einem leisen Klopfen an der Tür unterbrochen.
Etzel antwortet mit einer ungewöhnlich milden Stimme „Herein“. Die Tür öffnet sich langsam und herein kommt... nichts. Nicht mal ein Laut. Langsam, aber wirklich nur sehr langsam und zögernd schiebt sich zuerst eine pechschwarze Pfote, dann noch ein und schließlich der Kopf des kleinen Panthers durch den Türspalt. Er bleibt dort stehen und tabst ungeschickt von der einen Pfote auf die andere. Von draußen ist ein kurzes, helles Kichern zu hören und ein Räuspern. „Ich, Azrael, der unerschrockene Panther, Jäger der Schmetterlinge und kühne Bezwinger von Feuer und Eis, begrüße die hohen Herrschaften!“ Fiona!! Sie hat ihre Stimme verstellt und murmelt mit gaaaanz tiefem Tonfall weiter „Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr euch mit runter begeben würdet, nach einem ausgiebigen Mahl natürlich, um meiner Vorführung mit meinem wortgewandten Herren“ jetzt wird die Tür ganz geöffnet und mit einem elegantem Sprung wirbelt Tigor in den Raum. Tigor hat seine Augen schwarz umrandet und trägt eine enganliegende Kleidung mit Tigerfellmusterung , die seinen sehr gut trainierten Körper vorteilhaft betont. Erst jetzt fällt Darian auf, dass Tigors Haare auch die Farbe und das Muster eines Tigerfelles haben.
„und meiner reizenden Herrin“ bei diesen Worten tritt Fiona in den Raum, „beizuwohnen!“ die letzten Worte spricht sie mit normaler Stimme. Sehr weich und warm.
Sie trägt ein buntes, vorwiegend grünes Kleid, dass sehr gut zu ihren roten Haaren passt und ihre helle Haut leuchtend hervorhebt. Auch sie hatte sich geschminkt und sieht wirklich sehr reizend aus.
Etzel lächelt. Der kleine Panther tapst langsam zu Darian. Erst jetzt sieht Darian, dass der Panther eigentlich noch klein und jung ist. Darian mag das Tier.
„Tigor! Fiona! Ihr seid unglaublich!“ murmelt Etzel.
„Aber zu erst sollten wir was essen. Mein ich. Mit Tatjan und Rauka! Und Teremon. Der ist mittlerweile auch hier!“ Fiona schaut erst Etzel, dann Amuri und zuletzt Darian auffordernd an. „Dein Wunder hat sich schon rumgesprochen! Es ist wirklich unglaublich! Aber lasst uns nun feiern und essen und nicht darüber grübeln, dass können wir auch nach dem Fest tun. Und ausserdem in Gesellschaft isst es sich besser!“
Amuri erhebt sich von ihrem Platz und drehte sich zu Darian um. Die Ähnlichkeit zu Fiona war fast schon unheimlich: Sie waren gleich groß und von sehr ähnlicher Statur. Beide hatten glatte, rötliche Haare und ihre Gesichter... Fiona fing Darians Blick auf und stellte sich noch näher zu Amuri. „Und das obwohl meine ganze Familie aus Gareth stammt beziehungsweise aus Havena. Ähh ich mein, nie hier im Norden waren! Oder Thorwaler sind oder so! Ich weiß ja nicht, wer mein Vater ist“ hastig blickt sie zu Etzel, „aber das wusste meine Mutter!“
Die Ausstrahlung der zwei jungen Frauen hätten unterschiedlicher  nicht sein können: Während von Amuri kühle, distanzierte Ruhe ausging, verkörperte Fiona wilde, lodernde Lebenslust und Spontanität.
Darian ist sitzen geblieben. Eigentlich will er allein sein und die Natur genießen. Amuri bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an. Milde liegt in ihren Augen. So als ob sie sagen wollen würde: Darian! Lass die Gedanken Gedanken sein und geh unter die Leute. Geh zu den Kindern und rede mit ihnen!
Ob sie wohl darin nicht doch recht hatte!?
Darian schweigt beim essen. Es ist gut gewürzt und köstlich. Er lauscht Tigors und Fionas ausgeschmückten Erzählungen über ihre Reisen und Erlebnissen im Bornland nur halbherzig.
Er geht seinen Gedanken nach...

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« Antwort #7 am: 08. April 2008, 17:51:53 »

Während der Erzählungen der beiden Geschwister, von denen Darian immer wieder Teile verpasst, sieht er den Panther aus seinen dunklen Augen an. Aus einem Instinkt heraus hält er seine Hand in die Nähe der Schnauze. Etwas betröpelt dreinschauend tapst das Junge nach seiner Hand und riecht schließlich daran. Langsam, aber neugierig. Vorsichtig führt der Kundschafter die Hand hinter seinen Kopf, der Blick des Panthers folgt ihr. Mit kräftigem Druck greift er in den Nacken des Tieres, und hebt es hoch. Sofort schließen sich die Augen der kleinen Raubkatze halb, und es bleibt still. Als Darian das Tier auf seinen Schoß herablässt, beginnt es zu fauchen und zeigt seine Zähne. Nun ja, Darian faucht zurück, etwas zu laut, denn um ihn herum schauen ihn plötzlich alle an. „Verzeiht! Ich hab nur -“ In einem unerwarteten Moment springt auf einmal der Panther dem überraschten Waldläufer ins Gesicht, der durch das schon kräftige Gewicht des Tieres nach hinten von der Bank fällt. Azrael, wie die Katze heißt, springt ein paar Mal auf ihm herum, und beißt wahllos in der Tunika herum. Nach dem ersten Schreck muss Darian herzhaft lachen, doch schon kommt Fiona um den Tisch gerannt, um dem kleinen Panther die Leviten zu lesen. „Fiona, ist in Ordnung, Azrael gefällt mir.“ Nichtsdestotrotz nimmt sie ihn hitzig, und setzt das Tier demonstrativ wieder zu sich. Ihr wilder Blick trotzt dem inneren Gefühl der Peinlichkeit, dass der Held des Tages nun auf dem Boden liegt. Erst jetzt merkt Darian, dass er im Gesicht ein paar blutige Kratzer abbekommen hat. Amuri hält ihm sogleich ein sauberes Tuch hin, mit dem er sich das Gesicht reinigen kann. Nun ist das Eis gebrochen, und der Waldläufer öffnet sich der Gesellschaft, die um ihn herum sitzt. „Nun gut, das war ein zu gefährlicher Kampf, jetzt muss ich erst einmal mein Überleben befeiern!“ sagt Darian etwas ironisch mit Blick zum Panther. „Ich will euch für eure Ehrerweisung danken, denn in anderen Landen würde man mich aufknüpfen, weil ich Jagdrechte verletzt habe. Euer Hochgeboren, ich danke euch für eure Großzügigkeit mir gegenüber. Amuri, ich danke dir für deine ermutigenden Worte. Fiona und Tigor, ich kenne euch noch nicht lange, aber ihr schafft es, mir zu guter Laune zu verhelfen. Tatjan, ich danke euch, dass ihr für Mara da seid. Teremon, ihr leiht euer Schwert für dieses Land, und zu guter letzt, Rauka, euch werde ich auch noch kennenlernen, das werde ich nicht versäumen. Ich schlage vor, dass wir uns zum gemeinen Volk begeben, denn da ist mein Platz, ich will Mara bei mir haben. Euer Hochgeboren, erlaubt ihr dies?“ Der Baron bestimmt, dass man noch fertig speist, und dann mit den Bauern die Vorführung der Gaukler bestaune. Tigor und Fiona zaubern eine wahrhaft gewagte Schau auf die Bühne, die von lautem Beifall begleitet wird. Die Satyre spielen exotische Klänge auf ihren Instrumenten, die Leute tanzen dazu. Doch der Kundschafter ist nie alleine. So geschieht es dann, dass Darian, umringt von neugierigen Bauern und vor allem Kindern, allerlei Geschichten erzählen muss. Mara sitzt währenddessen auf seinem Schoß, und lauscht mit weit aufgerissenen Augen, und kann sich manchesmal vor lauter Spannung einen kleinen Aufschrei nicht verkneifen. Ab und an versuchen einige Satyre ihn zum Tanz einzuladen, was er allerdings ablehnt, denn er tanzt nicht gerne. Zumindest nicht in Anwesenheit von Menschen. Es ist ein wahrhaft rauschendes Fest, und Darian lässt sich mitreißen, ein absolut seltenes Ereignis, doch was geschah in letzter Zeit nicht allerlei Seltenes? Zu später Stunde aber zieht er sich ein wenig zurück, und lauscht den Sternen, die in dem nachtschwarzen, klaren Himmel glänzen. Dabei denkt er an Viento, der wohl seine Pläne weitertreibt, in dem nur er selbst den Überblick hat.  Der Kundschafter hält Ausschau nach dem Eisbären, der über dem Sternbild des Aves herabscheint. Seine Gedanken treiben ihn zurück zu Firutin. Nicht viel später gesellt sich Amuri zu ihm auf die Bank, schweigend. Diesmal verstehen sie sich ohne Worte, jeder denkt über das nach, was er klären muss. Amuri kehrt zu dem Gedanken zurück, was in ihren Träumen vorkam, Träume, die man herbeiführen kann, wie sie weiß. Soll sie das tun?
Der Lärm der Feier dringt zu den beiden, die Feiernden würden die ganze Nacht lang sich mit Gesang und Wein berieseln. Was bringt nur die Zukunft?
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« Antwort #8 am: 08. April 2008, 18:58:13 »

Während Darians Erzählungen läuft Amuri immer wieder unentschlossen zwischen den Leuten rum. Mal hört sie sich ein wenig die Geschichten Darians an, mal lauscht sie Tigors und Fionas Erzählungen und mal geht sie ein wenig Abseits von den Leuten auf und ab. Sie fühlt sich befreit und wohl... lässt ihren Gedanken freien Lauf. Auch sie wird von den Satyren und Nymphen zum Tanz aufgefordert, aber auch bei ihr fruchten die Überredungskünste nicht. Sie beginnt langsam zu begreifen, dass Etzels Geschlecht nicht umsonst Levthan als Schutzgott erwählt hat. Jetzt nachdem der Fluch von den Geschöpfen genommen ist, werden sie wieder im Frieden mit den Leuten hier leben und nicht selten ein solches Fest feiern...
Amuri ist durstig geworden. Sie will ein wenig Wasser trinken und geht zum Brunnen. Er ist nur schlecht ausgeleuchtet hier und sie tastet sich ein wenig unsicher am Rand des Brunnens entlang. Aufeinmal stösst ihr Fuss gegen entwas, was neben dem Brunnen liegt. Ein Körbchen. Sie geht langsam damit näher ans Licht. Ein Brief ist auf das Körbchen gelegt und eine kleine Kordel baumelt schlaff an den Seiten des Körbchens herab. "Für die junge Baroness" steht mit goldenen Lettern auf den Brief. Und da! Jetzt entdeckt sie es... ein kleines Fuchsamulett ist an der Kordel montiert.
"Ich glaube, ihr habt da etwas, was nur für meine Augen bestimmt ist!" hört sie eine leise Stimme hinter sich. Fiona!
Die zwei Frauen blicken sich an. Wortlos und sehr intensiv. Baroness, weil Etzel ein Verhältniss mit Fiona hatte. Darauß haben die zwei kein großes Geheimnis gemacht... und der Fuchs... es lag doch die ganze Zeit so klar auf der Hand!!!
Fiona nimmt den Korb aus Amuris Hand und geht in den Turm. In der Tür dreht sie sich um und sagt nur für Amuri hörbar: "Ich wusste, dass ihr es wisst. Danke, euer Gnaden! Und bitte... nimmt meinen Bruder in Schutz... ihr könnt das, denk ich, am besten von allen hier beurteilen und verstehen... Und nochwas: ich mag euch wirklich! Wünscht mir Glück!"
"Alles Glück der Welt, Fiona oder wie auch immer ihr heißen mögt!"
Amuri würde Fiona für eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen...

Amuri geht wieder zu den feiernden Leuten. Sie sieht wie Darian die kleine Mara auf den Arm nimmt und sie zu ihrem Wagen bringt. Auch Tigor tanzt heiter. Vorallem mit den jungen Mädchen aus dem Dorf... Tatjan und Rauka scheinen ganz in ihr hitziges Gespräch verwickelt zu sein.
Ein wenig später geht Amuri Darian nach. Er hat sich von allen anderen in die Natur zurückgezogen. Sie blickt in die Sterne und muss unwillkürlich an die Ereignisse Anfang Phex denken. Der Sternenhimmel wurde damals sichtbar, als der ganze Spuck vorbei war und Scorpio seine gerechte Strafe erhalten hatte... Phex hatte wirklich ein Auge auf sie gehabt und den namenlosen Sternenhimmel vertrieben, um ihren kleinen Sieg zu feiern... Sie erinnert sich gerne daran, wie sie damals mit ganz leeren Gedanken von Cara gestüzt zu dem Wirtshaus gegangen war und wie er sie aufmuntern wollte und sie erst auf die Sterne aufmerksam gemacht hatte... "Oui, der Err Phex at die Sterne auf die Immel verteilt..."
Sie muss lächeln. Sie hatte davor erst ihre Familie gesehen... schlagartig muss sie wieder an ihren Traum denken... sollte sie!? Sie war nicht im Tempel und der Gebrauch solcher Mittel wurde hier nicht geduldet... und wenn sie warten würde bis alle schliefen? Tief und fest?
Sie blickt Darian wieder an und versucht seine Gedanken zu erraten. Dachte er an die Halbelfe? Dachte er an sein Wunder?
Sie war sehr glücklich, dass er hergekommen war.
Darian gähnt.
"Sollen wir wiede rzurück gehen!?"



 
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« Antwort #9 am: 08. April 2008, 23:59:39 »

Erst in dieser Ruhe merkt Darian, wie erschöpft er eigentlich ist. Die harten Wochen der Reise, und hier überschlagen sich die Ereignisse ebenso stets. Kräftig gähnend lässt er sich etwas auf die Bank sinken. „Ich würde lieber hierbleiben, und hier draußen nächtigen. Aber das wäre ja eine Beleidigung eurer Gastfreundschaft.“ Mit einem leichten Grinsen sieht er Amuri an. „Ich werde jetzt zu Bett gehen, ich brauche ein paar Stunden Ruhe, und Zeit für mich. Willst du mich zum Zimmer begleiten?“ Amuri zögert kurz, nickt schließlich aber.
„Ich denke, du wirst heute Boron auch noch gebührend huldigen, wie?“ Irgendwie ist Darian gerade ein klein wenig zum Scherzen aufgelegt. Amuri antwortet aber in ruhigem, und vor allem ernsthaftem Ton. „Ich weiß nicht ...“ Nur die junge Boroni weiß, was sich dahinter versteckt, denn sie spielt immer noch mit dem Gedanken, die Träume in stiller Heimlichkeit zurückkehren zu lassen. So still und heimlich wie auch Fiona ihre Ziele verfolgt. Der plötzliche Vertrauensbeweis und die Sympathiebekundung Fionas bedeuten Amuri wirklich viel, doch danken kann sie ihr nicht. Wer weiß, wann sie sie überhaupt wiedersieht.
Die beiden machen einen bewussten Bogen um die Feiergesellschaft, um die gerade wieder gewonnene Ruhe nicht zu stören. Doch auch aus der Entfernung erkennt Darian sich wundernd, dass Fiona nicht mehr unter den Feiernden weilt, Tigor hingegen schon. Ach, was soll´s, denkt sich der Waldläufer, nicht immer ist alles von Bedeutung. Plötzlich sieht er eine Sternschnuppe über den Himmel zischen, und da, noch eine. Leider kann er Amuri nicht mehr darauf aufmerksam machen, zu schnell ist alles wieder vorüber. Doch den Wunsch an Phex hat Darian in Gedanken bereits auf die Reise geschickt. Mal sehen, was der Gott der Zufälle für ihn übrig hat in seinem Hort. Sie sind bereits am Gästezimmer angekommen, und Darian wünscht Amuri eine gute Nacht. „Darian ... “ - „Ja?“ - „Ich ... ach, nichts. Ich freu mich nur, dass du da bist! Gute Nacht!“ Dabei gäbe es so vieles, was zu sagen wäre. Doch Amuri weiß auch, dass vieles nur für sie bestimmt ist, und sie manches alleine bewältigen muss. Und auch für Darian ist nun ein Weg offen, den er alleine gehen muss. Manchmal ist das Gebot des Schweigens notwendig, und wer weiß das besser als eine Boroni?
Ein wenig nachdenklich bereitet sich Darian für die Nacht vor. Was wollte Amuri sagen?
Vielleicht sollte er ein wenig wachsamer um sie sein, auch wenn es hier friedlich wirkt. Möglich, dass sie ihm um Hilfe bitten wollte. Der junge Kundschafter weiß, dass friedliche Zeiten manchmal abrupt enden, und Gefahren nicht nur draußen lauern. Also legt er sich seine Waffen bereit, und schläft gekleidet, alles bereit für einen schnellen Aufbruch. Im weichen Bett, ein welches Darian schon lange nicht mehr gespürt hatte, drehen sich seine Gedanken in einer Spirale hinab, und er schläft ein. Und zum ersten Mal seit langem ist es ein geborgener Schlaf, in dem er all die Ereignisse in vielen Träumen in seine Seele sinken lässt.
Und auch Phex beugt sich vom Sternenhimmel herab, und fängt seinen Wunsch. Nämlich Einyaven ein Stück ihres Weges zu begleiten, dass sie ihrer Sippe wieder einen Schritt näher kommt.
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« Antwort #10 am: 09. April 2008, 10:21:08 »

Amuri bleibt im dunklen Gang stehen. Sie geht langsam zu ihrem Zimmer. Sorgfältig verschließt sie ihre Tür. Den Schlüssel legt sie unter ihr Bett. Sie sucht noch eine Weile in ihren Sachen nach dem, was ihr helfen würde. Amuri öffnet das kleine Fenster und fängt an in einem Gebet Boron anzurufen. Leise murmelnd trifft sie alle Vorbereitungen. Ihre Kutte zieht sie aus, damit sie nicht allzu sehr danach riecht. Sie wicklet sie in dickes Tuch und verstopft damit den winzigen Spalt zwischen Tür und Boden.
Amuri hat noch immer die Sachen ihrer Mutter und zieht sie an. Ihre Haare wickelt sie in ein dünnes, feines Tuch...
Sie betet, eine einzelne kleine, kalte Schweißperle rinnt von ihrer Stirn. Es beginnt zu wirken...
Amuri geht langsam durch dunkle Gänge. Niemand ist zu sehen. Sie kennt die Gänge nicht. Ihre Pfoten fühlen sich ganz weich und warm an. So listig wie sie, ist kaum ein anderer. Sie bleibt vor einem Raum stehen und schaue durch den Türspalt. Mutter und Vater stehen dort. „Warum, warum kannst du nicht einmal bleiben!? Ja, ich weiß heilige Berufung und sonst was, aber deine Familie und unser Bund sollte dir auch heilig sein! Und vorallem auchmal unsere Kinder!“ Tränen glitzern in ihren Augen. Nie hab ich sie so gesehen. Heute trägt sie ihre ganz schwere Rüstung, die sie nur dann trägt, wenn was wirklich schlimmes ist. Ob irgendwas passieren wird? Ob ein Bösewicht, die Papa immer verbrennt, die Stadt angreifen wird? Es würde nichts passieren, denn Mama war ja nicht umsonst Hauptfrau. Alleroberste Hauptfrau! Aber warum schreit Mama Papa so an? Würde er wieder sein Wort nicht halten und den morgigen Tag mit nicht mit ihnen verbringen!? Warum bestraft der Herr Praios Papa eigentlich mal nicht, weil er nie zuhause ist und seine Versprechen nicht hält!? Sie weiß es natrülich ganz genau: Weil Papa ein ganz wichtiger, erwählter Mann des Herrn Praios ist. „Aber Kind... du solltest doch schon längst schlafen!?“ Ach verdammt. Mama hat mich entdeckt. Sie klingt nicht zornig sondern verzweifelt. „Ich kann einfach nicht schlafen Mama! Warum bist du so gerüstet?“ Ich laufe zu ihr. Sie muss mich in den Arm nehmen. „Mama, warum weinst du?“ Sie hält mich auf ihrem Arm und ich wisch ihr behutsam die Tränen mit meinen kleinen Pfoten weg. „Frag deinen Vater...“ und wieder muss sie schluchzen. „Vater... warum muss Mama weinen? Machst du sie so?“ Ich werd zornig. Ganz zornig. Ich will ihn mal für mich haben, meinen Papa. Mit harter Stimme antwortet er: „Eines Tages wirst du das verstehen. Ich muss jetzt los und kann nicht länger warten.“ Dicken Tränen kullern meine Wangen hinab. „NIE HAST DU ZEIT FÜR MICH! NIE!“ Ich kann die Wut, die Enttäuschung nicht mehr längr zurückhalten „Warum eigentlich bestraft Praios nicht dich!? Du bist immer Wortbrüchig uns gegenüber!!“ Ich kann kaum den Satz beenden, schon holt er vor lauter Wut aus. Er ist schon so kaputt... Er wird mich ohrfeigen. Mit seinem Panzerhandschuh. Ja, ich bin ein Ketzer, denn ich verlang nicht mehr als das er mal hier ist. Nur für mich und meinen Bruder! Aber die Wucht seines Schlages trifft nicht mich, sondern... meine Mutter. Sie hat mich blitzschnell weggedreht. Wortlos blickt sie ihn an. Und zum erstenmal sehe ich diesen verbitterten Hass in ihren Augen aufglühen, der die folgenden Jahre immer wieder in ihrem Blick liegt. Ich kreische nur. „Wären wir Ketzer würden wir mehr Aufmerksamekit von dir kriegen als so!!!“ schrei ich. Mein Kindermädchen stürmt in das Zimmer entreißt mich den Armen meiner Mutter und will mich wegzerren. „MAMMMMAA! Nicht weinen. Ich liebe dich!“ schrei ich noch, dann wird alles dunkel. Ich hasse meinen Vater. Ich wünschte er wäre tot. Wie betäubt vergeht die Nacht. Ich weine nur und nicht mal mein großer Bruder kann mich beruhigen. Als es ganz früh am morgen ist, kommt ein Bote. Mama wurde verletzt. Sie liegt wohl im sterben. Man kann ihr Leben retten, aber nicht mehr ihr Bein und ihre Lebenslust, nicht mehr die Liebe zu ihrem Mann. Sie ist ab da bis zu ihrem Tod wie eine Tote.
Ich bin hilflos und stürze in einen Abgrund. Zum Glück wird mein Fall von weichem Schnee abgefangen.
Ich gehe darin umher. Aber es ist kein weicher Schnee. Der Schnee ist getränkt von Blut. Und jetzt erst sehe ich es: Ich laufe über einen eingefrorenen Leichenhaufen. Das Blut tropft aus meiner Seite. Ich schaue die Toten genauer an. Sie sind ganz verzerrt und das Eis, was sie wie eine zarte Schicht umhüllt, zerfrisst ihr Fleisch. Halt aufhören! Will ich schreien, aber in dieser Natur werden alle Worte verschluckt. Nein, das darf nicht sein. Ich muss sie wärmen. Aber es geht nicht... ich schaue die Toten genauer an und erstarre. Sie tragen die hellen Kappen, die braunen weichen Kleider, die so schön bestickt sind... das ist meine Sippe!! Mutter!? Ich suche nach der schmalen Frau. Sie muss doch irgendwo hier liegen... mit meinem Vater... wo sind sie? Konnten sie dieser Katastrophe entkommen? Plötzlich fängt der Leichenhaufen unter mir zu beben an. Über mit tobt ein grausamer, tödlicher Sturm... und die Leichen fassen nach mir und verfetzen mich...
Amuri ist schweiß gebadet, als sie aufschreckt. Ihr ist kalt. Sehr kalt. Sie wirft einen kurzen Blick zum Fenster hoch. Noch dunkel. Mit zitternden Fingern zieht sie die Kleider aus, zieht schnell ihre Kutte wieder an. Ihr Kopf und ihre Glieder schmerzen. Sie kann jetzt noch nicht über das gesehene nachdenken. Erst was trinken. Eins steht fest. Diemal hat der Herr Boron mit sehr deutlichen Bilder zu ihr gesprochen.
In ihrer Schale ist kein Wasser mehr. Also raus zum Brunnen. Wo hatte sie bloß den Schlüsel hingetan? Ach ja, unter dem Bett. Sie bleibt kurz stehen und schnuppert kurz in die Luft. Nichts mehr zu riechen. Das ist gut. Auch hat sich der Geruch nicht in ihrer Kutte oder ihren Haaren festgesetzt.
Sie geht langsam nach draußen. Nichts rührt sich. Weder in der Burg, noch draußen. Die frische Luft tut ihr gut und auch das kühle Wasser. Amuri muss sich bisschen die Beine vertreten. Es dämmert schon. Sie mag es, wenn sie so früh aufwacht und die Welt um sie herum noch schläft. Sie geht zum Stahl, der dort in der Nähe ist. Hmm... warum war die Stahltür offen? Eigentlich hat Etzel doch allen eingeschärft, dass sie gut verschlossen sein soll. Amuri öffnet sie und blickt erstmal in völlige Dunkelheit. Jetzt entdeckt sie es. Eines der Pferde fehlt. Sie weiß nicht genau welches.
Aufgeregt läuft Amuri wieder raus. Vielleicht ist er ja noch in der Nähe... ihr Knöchel schmerzt nicht mehr. Sie blickt sich suchend um... und tatsächlich. Es scheint ihr, als ob ein Reiter am Waldrand wäre...
Amuri geht zurück auf ihr Zimmer. Sie setzt sich müde auf ihr Bett und nickt ein.
Ein leises Klopfen weckt sie wieder und sie stellt fest, dass die Sonne schon am Himmel steht. „Herein!“ Tigor schließt die Tür hinter sich. Er sieht müde und verzweifelt aus.
„Amuri... ich muss mit euch... äh dir sprechen. Es geht um Fiona. Sie ist heute Nacht weggeritten...“
Und Tigor beginnt zu erzählen.
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« Antwort #11 am: 09. April 2008, 15:39:15 »

Tigor ist bleich als er mit der jungen Boroni das Zimmer verlässt. Er hat geweint, man sieht es ihm sofort an.
Sie gehen zu Etzel. Auch die junge Norbardin Rauka, Teremon und Tatjan sind zu Etzel gekommen.
Wut zeichnet sich auf ihren Gesichtern ab...
Laut dröhnt aus dem Turm Etzels Stimme ab und zu heraus. Er kann so laut brüllen... Und dann wieder Ruhe vom Turm her.

Erst gegen Mittag kommen Etzel und die Übrigen wieder heraus. Sie haben besprochen, was sie zu besprechen hatten. Über Fiona wird kein Wort gesprochen, obwohl sie seit gestern Nacht verschwunden ist und ein Pferd mitgenommen hat...

Amuri ist hunrig und angespannt. Sie hat Kopfschmerzen.
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« Antwort #12 am: 09. April 2008, 17:24:42 »

Die Sonne scheint bereits kräftig und hell, die warmen Sonnenstrahlen wandern über Darians Gesicht. Gähnend richtet er sich auf, und blinzelt dem Tag entgegen. So spät schon, denkt sich Darian, im Allgemeinen steht er mit der Dämmerung auf. Aber der Schlaf war einfach zu erholsam. Auch die Verklärtheit und das sorgenvolle Gemüt sind in diesen güldenen Morgenstunden verflogen. Voller Tatendrang wie schon lange nicht mehr, steht der Kundschafter von seinem Bettgemach auf, und wäscht sein Gesicht. Am Sonnenstand zu urteilen, ist es so um die achte Stunde. Als er das Gästezimmer verlässt, bemerkt er, dass das ganze Dorf schon erwacht ist, aus Amuris Zimmer hört er Stimmen. Nach einem kurzen Moment weiß er auch welche, es sind Tigors und Amuris. Es scheint kein Plausch zu sein, sie bemühen sich leise zu unterhalten, aber doch bestimmt. Darian fängt einen kurzen Fetzen auf, aus dem er erfährt, dass Fiona anscheinend verschwunden ist. Er dachte an gestern Abend, wo sie bereits schon nicht mehr zu sehen war. Es war ihm von Anfang an klar, dass mehr hinter Fiona steckt. Bei Tigor ist er sich nicht so sicher. Doch heute hat Darian etwas anderes vor, als andere zu belauschen, er muss endlich ein wenig beten und den Vormittag zu Ehren Ifirns verbringen. Amuri kommt auch allein zurecht. Unten vor dem Turm sorgt der Kundschafter für ein kleines Frühstück unterwegs, zwei Äpfel, Wasser mit Kräuter versetzt, und Speck mit frischem Brot. Doch bevor er in die nahegelegenen Wälder wandern kann, schneidet ihm ein kleiner Wusel namens Mara den Weg ab. „Nanu, wer ist denn da?“ Auf und ab hüpfend redet das Mädchen mit heller Stimme auf ihn ein. „Du weißt wer ich bin, ich bin die Mara. Wo gehst du hin? Hmm, sag schon? Ich will nicht, dass du schon wieder gehst. Mama sagt, ich soll mit dir reden wie mit Amuri, stimmt das? Ihrer Gnade oder so ähnlich, aber du bist doch mein Freund oder?“ Dieser kleine Sonnenschein zaubert immer wieder aufs Neue ein Lächeln auf Darians Gesicht. „Nein, musst du nicht, weil ich ja kein Geweihter bin. Und außerdem gehe ich nur ein wenig spazieren. Wenn du willst, kannst du mitkommen, da musst du aber zuerst deine Mama fragen, einverstanden?“ Kaum ausgesprochen stößt Mara auch schon einen Freudenschrei aus, und rennt zu einer der Hütten. Darian geht hinterher, um zu sehen, ob sie auch wirklich um Erlaubnis fragt. Maras Mutter ist eine Frau mittleren Alters, mit blonden Jahren, heller Haut, aber kräftigen und furchigen Händen, die zeigen, dass sie harte Arbeit gewohnt ist. „Euer Gnaden, natürlich dürft ihr mit meiner Tochter einen Spaziergang machen, es ist uns eine Ehre.“ Tränen schießen ihr in die Augen. Schluchzend spricht sie weiter. „Ohne euch wäre sie nicht mehr hier. Vielleicht könnt ihr sie in Ausbildung nehmen, bei gegebener Zeit, das wäre das höchste Geschenk, das wir uns vorstellen können.“ Etwas betreten blickt Darian zu Boden. Schließlich antwortet er. „Sprich mich mit Du an, und Euer Gnaden ist nur für Geweihte bestimmt. Dank Ifirn, nicht mir! Ich bin nur ein einfacher Jäger, und wenn du es wünscht werde ich deine Tochter ebenso zu einer geschickten Jägerin machen, wenn die Zeit reif ist. Ich werde gut auf Mara aufpassen, beim Mittagsmahl sind wir wieder zurück. Hab Dank!“ Die Leute scheinen einfach nicht verstehen zu wollen, dass er kein Geweihter ist, und nur Ifirns oder eher Iloinens Mittler war. Darian ist es fast lieber, wenn Amuri ihn nicht als Helden hingestellt hätte. „Jetzt, komm schon, wo gehen wir hin?“ quengelt die kleine Mara. Echt anspruchsvoll, das Mädchen. Fröhlich kichernd und scherzend starten sie in den Tag.

Ein Stundenglas sind die beiden schon unterwegs, allerlei Dinge erklärt Darian der Kleinen. Aufmerksam hört sie zu. „Siehst du dort? Eichhörnchen haben bestimmte Stellen, an denen sie ihre Nüsse und Zapfensamen verstecken, diese brauchen sie für den Winter. Hier ist ein leeres Versteck. Wenn du selbst einmal großen Hunger hast, aber nichts mehr zu essen, in einem kalten Winter, dann kannst du nach solchen Verstecken Ausschau halten. Nüsse geben viel Kraft und sind nahrhaft. Achte aber darauf, dass du niemals an einer Stelle zu viel raubst, denn sonst findet auch das Eichhörnchen nichts mehr und muss verhungern.“ „Ähm, wie finden die Eichhörnchen denn das alles wieder?“ „Nun, die Tierchen sind schlau, aber manche finden sie auch nicht mehr. Lass uns weitergehen!“ Darian hat noch ein Ziel, nämlich einen kleinen Strom in der Nähe. Es dauert nicht lange, und das Rauschen ist in der Nähe bereits zu hören. Mara ist ganz still, ungewöhnlich für das aufgeweckte und freche Mädchen, aber das ist sie schon die ganze Wanderung lang. Leise nähern sie sich dem Flusslauf, Darian hält nach etwas bestimmten Ausschau. „Wonach suchst du?“ flüstert Mara neugierig. „Das wirst du gleich sehen.“ gibt Darian zurück. An manchen Stellen sind bevorzugt Schwäne anzutreffen, vor allem jetzt im Frühling, wo sie ihr winterliches Federkleid verlieren. Nach solchen Federn will er heute Ausschau halten. Aus ihrem Versteck heraus hören beide ein Schnattern. „Da!“ flüstert das Mädchen. Majestätisch schwimmen zwei reinweiße Schwäne um die Flussbiegung, friedlich dahingleitend. Mara ist völlig fasziniert von diesem Anblick, und fast scheint es Darian, er sähe erneut den Bergsee mit dem einzelnen Schwan darin in ihren Augen. Doch diesmal ist es nur das Spiegelbild des Flusses vor ihnen. Vor ihren Augen tauchen die Vögel immer wieder mit den Köpfen unter Wasser und holen Flusspflanzen herauf, die ihnen als Nahrung dienen. Einer der beiden Schwäne breitet nun seine Flügel zu ganzer Spannweite aus und flattert damit. Ein wunderschöner Anblick! Eine der Deckfedern löst sich dabei, und wirbelt durch die Luft. Der Wind trägt sie ganz langsam zu ihnen herüber. Mara greift sie mit einem Glucksen geschickt aus der Luft. Die Schwäne haben nun ihre Anwesenheit bemerkt und ziehen rasch weiter. Es sind scheue Tiere, die Menschen nicht gewöhnt sind. „Oh, schade, ich könnte denen die ganze Zeit zusehen!“ meint das Mädchen. Doch mit einem Lächeln führt Darian sie an eine Stelle, wo sich das Wasser fängt, und siehe da, mehrere Daunenfedern liegen auf der Wasseroberfläche. Sie sammeln alle daraus auf. Danach zeigt der Waldläufer seiner neugierigen Schülerin, wie man mit einem sehr dünnen Streifen Rinde, die sie von einem jungen Ast abziehen, die Federn zu einem Bündel bindet, mit der Deckfeder mitten darin. Nachdem sie fertig sind, bindet er es in ihr Haar. „Also gut, gehen wir wieder nach Hause, bald ist Essenszeit.“ Mit einem glücklichen Gesichtsausdruck geht die Kleine voran, und Darian wundert es nicht mehr, dass sie den Weg von ganz von alleine zurück findet. Dieses Kind hat Ifirns Segen auf sich ruhen, Mara ist ungewöhnlich geschickt und mit einer guten Intuition ausgestattet. Sie muss in die Obhut eines Jägers gegeben werden. Er selbst wird sie vielleicht irgendwann endgültig ausbilden, denn eigentlich hat er schon beschlossen, im Bornland heimisch zu werden. Doch zuerst werden einige Jahe harten Kampf auf ihn warten, zusammen mit seinen Gefährten. Als sie im Dorf wieder angekommen sind, wird das Mädchen sogleich von seinen Geschwistern umringt, die sie neugierig ausfragen. Der Kundschafter selbst geht zur Mutter des Kindes. „Ich muss dir etwas sagen.“, beginnt Darian, „Dein Kind ist eine äußerst geschickte Schülerin, aufmerksam und neugierig, vor allem geschickt. Gib sie in die Obhut eines Jägers, und sie wird mit Sicherheit die Wildhüterin dieser Baronie. Vielleicht werde ich sie selbst in einigen Jahren ausbilden, aber bis dahin werde ich auf gefährlichen Reisen unterwegs sein. Dort kann sie mich nicht begleiten. Ich will dir etwas zeigen!“ Darian dreht sich um, und ruft Mara zu sich. „Komm her kleine Jägerin. Diese Federn haben wir am Fluss gesammelt“, sagt er zur Mutter gewandt, dann streicht er Mara die Haare zur Seite, sodass die fast weiße Narbe zum Vorschein kommt. „Erkennst du es? Eine Schwanenfeder! Es ist ihre Bestimmung!“ Erneut laufen der Mutter Tränen übers Gesicht, erst nach einiger Zeit kann sie antworten. „Ja ich sehe es, Herr! Ich verspreche euch, Herr, dass ich alles tun werde, was ihr gesagt habt. Vielen Dank, euer Gnaden, vielen Dank! Wollt ihr mit uns zu Mittag essen, es ist nichts Besonderes, aber ein gutes Mahl!“ Mit einem gedanklichen Kopfschütteln registriert Darian, dass sie ihn plötzlich mit Herr anspricht, die Sache verselbständigt sich, ohne dass er scheinbar Einfluss darauf hat. Aber die Einladung zum Essen nimmt er gerne an. Die vielen Kinder sind wirklich aufgeweckt. Nach diesem Vormittag geht er schließlich zurück in den Turm, wo er mehrere bedrückte Gesichter sieht, schließlich auch Amuri. „Amuri, was ist denn los? Ist es, weil Fiona verschwunden ist? Oder hast du wieder schlecht geträumt? Irgendwie sind hier alle so belegt, außer Mara. Mit ihr war ich gerade ein paar Stunden im Wald. Sie wird eine gewaltige Jägerin werden!“ Die letzten Worte spricht er mehr mit echter Bewunderung und Respekt.
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« Antwort #13 am: 09. April 2008, 18:00:31 »

"Fiona geht den WEg, der für sie vorbestimmt ist. Sie ist nicht die, die sie vorgibt zu sein. Aber lassen wir das. Ich habe heute schon vormittags nur über die Tigor und Fiona geredet. Sie haben gute Herzen und nur das zählt."
Amuri schweigt kurz."Wenn die Zeit gekommen ist und Mara wirklich dazu erwählt ist, wird auch sie ihren Weg finden. Dagegen kann Etzel nichts sagen und eigentlich würde es die Baronie ehren, eine große Jägerin hervorzubringen!"
"Ich brauch ein wenig Ruhe... Natur... komm doch bitte mit Darian!"
Amuri bleibt kurz in der Sonne stehen. Grad in diesem Moment kommt Tigor aus dem Turm gelaufen. Er hält direkt auf Amuri zu. "Danke, euer Gnaden! Ich wäre nur allzu sehr in Verlegenheit gekommen... ich reite nun aber aus! Es müssen noch ein paar Sachen bei der Russenschweig erledigt werden und ich will allein sein. Den Göttern sein Dank, dass alles gut ausgegangen ist!"
Amuri bleibt eine Weile an der Wand stehen, dann geht sie langsam los zu der kleinen Bank am Waldrand. Dort lässt sie sich nieder.
"Ich würde wieder gern nach Khemi fahren... ich war schon zu lang nicht mehr dort!" sagt Amuri nach einer Weile.
"Aber Darian, erzähl mir von deinen Plänen! Was hast du vor? Wohin treibt es dich?"

« Letzte Änderung: 09. April 2008, 18:04:21 von Amuri » Gespeichert

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« Antwort #14 am: 09. April 2008, 18:39:07 »

Amuri und Darian gehen ein wenig abseits, auf der Wiese. "Nun, ich habe vor nach Weiden zu reisen. Dort ist ein kleines Waldschloss, wo ich Magister Zolthan und Einyaven wiedersehe. Ach, Amuri! Ich hab eine Weile nachgedacht. Hier ist nicht alles in bester Ordnung, und richtig glücklich hab ich dich noch nicht gesehen. Was also werd ich tun? Die Dinge, die dir Sorgen bereiten, behältst du für dich. Ich verstehe, dass es also um etwas geht, was nur für dich ist. Raten tu ich dir aber immer noch, sammel um dich Menschen, denen du vertraust, alleine ist der Weg zu hart, und du wirst scheitern. Geh mit ihnen auf die Suche nach dem, was dich, die Baronie, oder auch deine Sippe bedroht, bring Hesindion zur Strecke, und lass andere wissen, was dir Angst macht. Ich bin dafür noch nicht der Richtige, denn ich habe selbst noch einiges vor mir, was ich mit meinen Gefährten angehen will. Deswegen werde ich morgen Früh in der Dämmerung aufbrechen. Wir werden uns dann für lange Zeit, zumindest einige Monde lang nicht mehr wieder sehen. Aber ich werde natürlich wiederkehren, allein schon wegen Mara. In mir gibt es zwei Seelen, die eine ist offen für das zweite Gesicht, die andere ist in dieser Welt, und diese Seele ist nur für meine Freunde. Also auch für dich!" Lächelnd sieht er Amuri an. "Und ich werde Etzel etwas vorschlagen. Er soll Mara in besondere Obhut nehmen, sie nicht wie die anderen Bauern behandeln, denn ich mag diese Art nicht. Sie wird Unterstützung brauchen, geistige Begleitung, eine gesonderte Erziehung, die nicht nur den Acker beinhaltet. Außerdem wird sie Freiheiten vor dem Gesetz brauchen, vor allem Jagdrechte. Und dass er sie, wenn sie erwachsen ist als Wildhüterin aufnimmt, aber nur wenn sie will. Denn vielleicht hat Ifirn anderes mit ihr vor. Und dafür benötigt sie seine Erlaubnis, gehen zu dürfen. Wenn er dem zustimmt, kann er sich auf meine Treue verlassen, und auf meine Ehrerbietung, die nicht von Etikette bestimmt ist, sondern von Ehrlichkeit. Glaubst du, er würde das tun?" Darian hat bestimmt und ehrlich gesprochen, etwas wehmütig blickt er nun in Amuris braune Augen, denn auch sie würde ihm fehlen. Zumindest dieser Tag war voller Schönheit, und er ist dankbar, hier sein zu dürfen. In einiger Entfernung kann er den Baron erkennen. Diesmal verdunkelt dies nicht sein Gemüt, sondern erfüllt Darian mit Hoffnung, denn Etzel kann nun das größte Glück für ein kleines Mädchen bedeuten.
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