Dann geb ich halt auch mal meinen Senf dazu. Das Meiste ist ja eigentlich schon gesagt worden. Einiges möchte ich nochmals aufgreifen, ein paar andere Dinge sind vielleicht auch neu. Es war für mich das erste LMG-Con als NSC seit 2002 (LMG6-Zwielicht, falls sich daran noch jemand erinnern kann, war das letzte), sonst war ich immer SL (meistens) oder SC (Mhanadistankampagne) - da hatte ich doch glatt vergessen, wie nervenaufreibend und anstrengend so ein LMG-Con als NSC sein kann. An dieser Stelle verneige ich mich mit allergrößtem Respekt vor unseren langjährigen NSCs und möchte euch meine tiefe Dankbarkeit ausdrücken, dass ihr so wacker in all den vergangenen Jahren zu uns gehalten habt und so viel Leid über euch habt ergehen lassen. Als Orga vergisst man offensichtlich mit der Zeit, wie fordernd man auf die NSCs zugeht. Los ging das schon im Vorfeld des Cons mit einer wahren Flut an Dokumenten, für die ich teilweise trotz Opferung von Arbeitszeit gar nicht die Zeit hatte, sie alle zu lesen. Interessant an dieser Stelle zu beobachten, wie sich das NSC-Briefing im Laufe der Jahre von einem (früher) vorwiegend mündlichen Briefing hin zu (beim diesem Con) nahezu ausschließlich schriftlichem Dokumentenbriefing entwickelt hat. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das wirklich immer so gut ist. Zum einen ist es ein enormer Aufwand für die SL all diese Dokumente zu erstellen, zum anderen ist es zumindest mir lieber, wenn ich Dinge im persönlichen Gespräch klären kann, anstatt ellenlange Texte lesen zu müssen.
Nun will ich ein paar Kommentare zu bereits geschriebenen Feedbacks loswerden:
-Am Freitag wurden wir erst so gestresst, und dann waren wir doch ewig lange beim Schlaflager, ohne das was passiert ist. (...)
Am ersten Abend hatten wir zu lange Wartezeit bis zur letzten Begegnung dieses Tages. Vor allem dadurch, dass es nur so eine kleine Begegnung mit den Kopfgeldjägern war
ist mir das nicht ganz begreiflich, warum man das so lange hinausgezögert hat. Dadurch hatten wir im Lager etwa 3 Stunden absoluten Leerlauf. Da wir erschöpft waren, wollten wir uns hinlegen... das ging allerdings auch nur bedingt, da unser Schlafgepäck ja noch bei den Kopfgeldjägern lag.
Dass das so nicht geplant war, hat ja der Jean-Mi schon geschrieben. Geplant wäre die Szene kurz nach Einbruch der Dämmerung, also gegen 21-21:30 Uhr gewesen. Dass es ca. 2 Stunden später geworden ist, lag an zwei Dingen: Zum einen stand genau da, wo wir ursprünglich spielen und lagern wollten das Auto eines Jägers, der vermutlich ganz und gar unerfreut auf lärmende Liverollenspieler reagiert hätte und damit das ganze Con hätte kippen können. Deswegen sind wir, als wir die Szene eigentlich gegen 20:30 Uhr aufbauen wollten wieder unverrichteter Dinge aus dem Wald raus und haben lange über eine Ersatzlocation diskutiert, dann erkundet und schließlich gefunden und aufgebaut. Dass wir trotzdem kurz nach 22 Uhr einsatzbereit waren, war schon fast wieder ein Wunder.
Der zweite Grund war, dass SC-Gruppe Nr. 3 (die Gefangenen) im Stau stand und deswegen ihren Startpunkt um 20 Uhr nicht halten konnte, weshalb auch bei Verwendung der Originallocation vermutlich eine Verzögerung von 60-90 min angefallen wäre. Sowas kann man halt als Orga nicht beeinflussen. Was vielleicht sinnvolle gewesen wäre, wäre ein Hinweis der SL beim Time-In, dass das Schlafgepäck ggf. erst sehr spät seinen Weg zu den Helden findet, denn das war ja auch tatsächlich so geplant.
Im übrigen, die meiner Meinung nach kritischste Lücke war doch eigentlich zwischen der Ankunft der SC-Gruppe auf dem Übernachtungsberg und dem Auftritt des Roten Zwergen, oder nicht?
Das Essen war zwar ausreichend (weniger an Auftankmöglichkeit wäre auch nicht so schlimm gewesen, da man ja seinen eigenen Proviant dabei hatte) aber!
das wirklich Wichtige, nämlich das Warme Essen kam viel zu spät. Hatte zwar keine Uhr dabei aber gefühlt haben wir jeweils erst um 11 Uhr Abends gegessen.
Dann hat dich dein Gefühl wohl getäuscht. Das Essen am Freitag gab es um ca. 20-20:30 Uhr und es wurde so schnell gekocht, wie selten ein Essen zuvor in der Larpgeschichte. Es hätte noch schneller fertig sein können, nur leider waren es die entsprechenden NSCs nicht, die sich ja erst noch entorken mussten. Das Essen am Samstag gab es gegen 22 Uhr (schätze ich - ich selber hab da ja gerade die Dani vom Bahnhof geholt und war deswegen erst kurz vor 11 zurück). Das läuft halt einfach so, wenn die NSCs vorher noch eine Endschlacht zu schlagen haben. Es ist ja nun auch nicht so, dass es im Lager nix zu essen gab. Essen abends um 10 ist auf einem Con absolut nix ungewöhnliches - bei Al'Berachod haben wir nach dem Finale erst weit nach Mitternacht gegessen. Insofern verstehe ich die Kritik nur bedingt.
Das Marschtempo war zeitweise einfach zu hoch, so dass man die Umgebung nicht mehr wirklich geniessen konnte und vor allem wenn man dann hört, dass man dann noch 2 Stunden Zeit gehabt hätte... dann hätte man die Pausen vielleicht etwas länger gestalten können.
-Genau so gings dann am Samstag weiter. Echt heftige Marschgeschwindigkeit, direkt zielsicher durch Bachläufe und Unterholz, obwohl man gemerkt hat, das es gar nicht hätte sein müssen.
Wenn wir dann auf Begegnungen gestossen sind war fast die gesamte Gruppe nur am durchschnaufen. Gerade am Ende zu erfahren das wir 2 Stunden zu schnell waren, hat es nicht besser gemacht. Da hielt sich mein Spass wirklich stark in Grenzen.
Dann frag ich mich, wer euch gestresst hat??? Ist es nicht die Gruppe selbst, die das Tempo bestimmt? Wenn ihr nicht mehr könnt, dann ruft doch euren Kameraden zu, dass ihr eine Pause braucht. Wir NSCs und auch die SL wären euch extrem dankbar gewesen. Das versteh ich wirklich nicht, warum ihr SCs euch jetzt über zu hohes Tempo beschwert. Kann mir das jemand erklären? Ich selber musste mehrmals auf dem Con joggen, um etwas mehr Zeit für die nächste Szene herauszuschinden.
Bezüglich des viel zitierten "weiterrennens" der SCs muss ich auch nochwas anmerken: Es war extrem schwierig, den SCs in solchen Szenen plot- oder hintergrundrelevante Informationen zukommen zu lassen, da sie sich kaum auf ein Gespräch einließen. Die meisten aventurischen Charaktere sind nun einmal so gestrickt, dass die wirklich interessanten Informationen erst im Gesprächsverlauf zu Tage treten und sie diese nicht jedem im ersten Satz auf die Nase binden. Ich würde mich nicht wundern, wenn bei einem zukünftigen Con mal der Plot scheitert und die SCs ihr Ziel nicht erreichen, weil sie einen NSC mit wichtigen Informationen links liegen gelassen haben. Das würde mich rein gar nicht wundern...
So, jetzt aber genug kritisiert und relativiert. Ich wollte nochmal sagen, dass es mich sehr gefreut hat, dass Jean und Marco dieses logistisch komplexe Con auf die Beine gestellt haben, auch wenn ich mir fürs nächste Mal wünschen würde, dass ich als NSC nicht jeden Tag zwischen 7 und 8 Uhr aufstehen muss, insbesondere NICHT AM ABREISETAG
Sehr schön fand ich, dass mit dem Svelltland und den Orks ein sher stimmungsvolles und intensives Setting bespielt wurde, das auch landschaftlich optimal ins Fichtelgebirge gepasst hat.
Meine persönlichen Highlights:
- der Sklavenjägerszenenblock, nachdem es dann endlich mal losging. Die Ausweichlocation war eigentlich noch schöner als die Originallocation und das IT-Spiel zwischen den Sklavenjägern hat mir auch gut gefallen
- der Ork-Infight zwischen Fabi und Manu bei der Tributorkszene - auch für uns NSCs völlig überraschend aber im Verlauf und Ergebnis absolut genial
- die Steckbriefe
- der Streit zwischen Dotoressa und Laske war nach allem was ich mitbekommen habe toll. Ich weiß, dass Konfliktspiel nicht jedermanns Sache ist, aber die Art und Weise, wie Dodo ihre Position behauptet hat fand ich beeindruckend und hat gezeigt, dass sie doch die richtige Person für diese Rolle ist, nachdem der Streit mit Man alias dem militärischen Leiter vorher so lau dahin geplätschert ist
- der Endkampf, wie schon mehrmals geschrieben, war halt echt mal wieder ein Battle. Insgeheim möchte ich verraten, dass wir NSCs - ohne das Wissen der SL im übrigen - die Losung ausgegeben haben, dass der eine oder andere tote SC durchaus nicht schaden würde.
- wie es uns gelungen ist, diese Schutthalde von einem Zeltplatz trotz allem in ein schönes, stimmiges Expeditionslager zu verwandeln
In diesem Sinne - bis zum nächsten Con