Liebe Larpmeystergilde,
DANKE für das wanderige, sumpfige, warme, regnerische, einfach Natur pur und Svellttal-live-Wochenende!
endlich weiß auch ich wie sich ein Meystergilde-Larp in ordentlich Rüstzeug gepackt anfühlt -
Eine schweißtreibende Angelegenheit, die auch olfaktorisch recht spannende Auswirkungen haben kann - gell Storkie :-)
Die große Stärke dieses Cons war für mich die Nähe zur Natur dieses wunderbaren Teils Aventuriens,
die wie schon von Dorothea erwähnt durch das Wetter unglaublich begünstigt war,
aber auch durch die gewählten Routen sehr real wurde:
-Man läuft am Westrand des Rorwhed nach Norden und sieht tatsächlich immer mal links von sich das Tal - super!
Ich schließ mich Dorothea auch an was den Wunsch nach "guten Sachen" für die Brotzeiten angeht.
Einfach weil ich immer für feines Essen bin, wenns finanziell und organisatorisch drin ist. Spürt der Körper und schmecken tut mans sowieso.
Was mich zum nächsten Kompliment bringt: Ausgezeichnet waren die Abendessen alle beide!
Am Abend nach langem Marsch mitten im Wald plötzlich eine warme Gulaschsuppe zu schlürfen mit Rischtisch Fleisch drin - geil,
und auch von meiner Seite vielen Dank für die Kocher und Schlepper unserer Verpflegung (und vieler anderer Sachen)!
Die Sache mit dem elegant transferierten Schlafgepäck war großartig!
Tatsächlich wars unerwarteterweise so warm wie ich das Fichtelgebirge -pardon, das Svellttal natürlich- selbst im Rondra noch nie erlebt habe nachts,
dadurch wars eine Zeitlang so dass ich wirklich dachte hm, vielleicht kommts auch einfach gar nicht mehr an diesem Abend das Gepäck.
Hab mich darauf sogar schon eingestellt gehabt und wär mit meinem Mantel allein auch gut durch die Nacht gekommen, (im Gegensatz zu anderen weniger glücklichen glaub ich, gell Herr Topf?
die auch nach dem Ausradieren des Sklavenjäger-Lagers nichts von ihrer latenten Bedrohlichkeit verloren hat!
Für mich war das quasi in Feindesland oder zumindest in sehr unsicherer Gegend lagern total immanent die ganze Zeit.
Dass da nicht tatsächlich ein Überfall passiert ist in der Nacht war fast spannender und bedrohlicher als wäre eine Rotte Orks
vorbei gekommen um uns zu verspeisen.
Scheinbar gabs schon Feedback-Austausch in der NSC-Section? Weil Du schreibst Du hast schon Kritik abgelassen Dorothea?
Ich will auf den Moment Bezug nehmen den Du glaub ich meinst:
Der heftige Streit der im Lager der Expedition ausbrach war spielerisch meinem Gusto nach der Höhepunkt des ganzen Larps!
Dass er vor allem passierte weil es halt eine Man(bzw WOMAN)Power-Notwendigkeit für das Finale war dass die Dorothea nicht mit uns kommen wollte
finde ich dabei ganz egal. Im Gegenteil: grade die verflixte Starrsinnigkeit des Herrn Laske in ihrer gnadenlosen intime-Konsequenz die Dich, arme Dorothea, mehr oder minder in hilflos-glimmende Weißglut versetzt hat
hat einen der Momente erzeugt wegen denen ich Larp mache: einen echten.
Das war toll!
Auch das Finale war mit diesem wunderbar magisch-unheimlichen Ort, der schönen mehr-Stufigen Angriffs bzw Verteidigungslinie der Orks,
dem Ahnen-gekoppelten unverwundbar-ManORK und dem wie üblich bei der Meystergilde (und sonst kaum wo) zu findenden Quentchen
Waghalsigkeit (Freefight in felsig-luftiger Höhe, auf Gestrüpp mit hoher Durchbruch-Wahrscheinlichkeit, über Felsstufen stürzende gefallene Gegner.....)
ebenfalls großartig!
Die beiden zuletzt genannten spielerischen Momente fand ich toll.
Es gab viele auch schöne Begegnungen vorher, so richtig gezündet hat es aber leider erst sehr spät.
Aus meiner Sicht gabs dafür zwei Gründe, die auch miteinander zu tun haben.
Ich hab da wahrscheinlich eine der "härtesten" Sichtweisen, da ich nicht nur als Söldner angeworben sondern
auch der einzige wirkliche Berufs-Söldner war. Also widersprecht mir wenn es Euch ganz anders ging, ich schildere mal mein Erleben der Geschichte:
Die eine Motivation für die Charaktere, die von Stoerrebrandt gestellte Aufgabe zu erfüllen war Geld.
Den Moment in dem die Heldengruppe ein echtes Eigeninteresse entwickelt die Sache zu einem guten Ende zu bringen
gabs find ich diesmal, anders als eigentlich sonst immer, nicht.
Vielleicht war das auch beabsichtigt so - realistisch ist es allemal, dass man eben als Söldner oft einen Auftrag annimmt,
sein Geld dafür bekommt, ihn mehr oder minder erfolgreich zu Ende führt und gut is -
die subjektiv erlebte Spiel-Intensität ist dadurch halt nicht so hoch.
Und dann ja, das mit dem Geld. Thomas und Fabi habens schon geschrieben, ich schließe mich an und führe aus:
Ich hab auch Deine schon zitierte Antwort, Jean-Mi, "Sold-Vertrag mit Gefahrenzulage 3" so verstanden (als Spieler) dass es um den Betrag nicht geht
und der Sold einfach der Grund sein soll dass ich (der Charakter) da ins Svellttal marschiere wo man ja auch in der Wildnis ist und mit Geld nicht viel anfangen kann,
deswegen hab auch ich da nicht mehr nachgebohrt einen konkreten Betrag zu erfahren.
Nun ging es auf der Reise doch ich will nicht sagen ständig aber wirklich sehr oft um Geld. Angefangen beim orkischen Händler dem man was abkaufen kann,
dem Aussenposten-Stoerrebrandt der uns sagt dass den Zwerg bezahlen unser Problem ist, weiter eben beim Info-Händler, beim Treffen mit den Kopfgeldjägern, bei den Wegzollorks, bei der nächsten kostspieligen Begegnung mit dem Roten Zwerg...
Zu diesen zwei muss ich wirklich ein "ernstes Wort" loswerden, das eher ein Outtime-Problem betrifft:
auf der einen Seite wird den Spielern immer wieder Geld abgenommen - eine ganze Handvoll bei den Orks, zweimal beim Zwerg.
Auf der anderen Seite gibt es keine Möglichkeit, sich welches "dazuzuverdienen" (ich meine real während des Cons, nicht sowas wie den 100D-Zwerg)
Dann gibt es die eine Chance mit den drei Goldstücken der Dottoressa, die man (jagut:ICH -aber ich WOLLTE teilen!:) hätte einschieben können,
und kaum ist man nach dem Finale wieder im Lager muss man die wieder abgeben "weil sie jemandem privat gehören".
Also so gehts nicht.
Wenn man Intime-Geldmünzen intime real erspiel, muss man sie behalten dürfen.
Vor allem wenn vorher immer wieder Geld von den Spielern einkassiert wird. Das gehört denen auch privat, und ich glaube nicht dass irgendwer seine im Tausch gegen
freie Passage, Karotten, Orkschnaps oder Informationen abgegebenen Münzen zurück bekommen hat?
Ich nehme alles zurück wenn es in der Orkbehausung einen Schatz zu entdecken gegeben hätte den wir einfach nicht gefunden haben o.ä.
Nochmal ein Schritt zurück und zwei vor, zur Zusammenführung der zwei Fehler die ich sehe und zu möglichen Lösungvorschlägen -auch wenns post-hum is, quasi:
Es war also ein Plot in dem ständig das Geld auftaucht und eine Rolle spielt. Gut.
Richtig damit spielen war aber nicht, weil man ja gar nicht weiß wie viel man eigentlich selber hat, denn wie Thomas schon schrieb,
es ist fürs Spiel also die Reaktion des Charakters total entscheidend wenn er 2D vom eigenen Sold zahlen soll ob der Vorschuss 18 oder 80 Dukaten groß ist. hm.
Der Zweite Fehler war finde ich dass das Geld-Spiel das von vorn herein inkonsequent war auch nicht benutzt wurde für mehr Spannung zu sorgen.
Warum nicht eine Erfolgsprämie ausloben? Bringt Sternensilber zurück: 5 extraDukaten, bringt die Expedition heil zurück: 10 extraDukaten, schafft beides und fertigt eine genaue Karte der Sternenkrater an: 20 extraDukaten.
Oder irgendwie so. Schon hätte man ein deutlich anderes Interesse gehabt die einzelnen Auftrags-Teile hinzukriegen.
Hätte man jedem Spieler vor Beginn einen Beutel mit Intime-Geld gegeben mit dem Hinweis: das ist der Vorschuss, Du kannst beliebig viel mitnehmen und den Rest bei Stoerrebrandt oder in der Nordlandbank deponieren bis Du zurück bist - Deine Entscheidung, Aber anderes, eigenes Geld hat Dein Charakter dann NICHT dabei.
Dann hätte jeder entscheiden können wieviel er mit nimmt, ihr und wir hätten gewusst was viel und was wenig Geld ist und man hätte mit der Bezahl-Situation umgehen können (und müssen, wenn zb jeder alles Geld in der Bank gelassen hätte
Eine weitere Plot-Sache: es gab leider keine (von mir erkannte) Chance den ganz am Anfang durch die Widersprüchlichkeit der Darstellung in den Briefen gesetzten (sehr schönen, interessanten weil erstmal nicht durchschaubaren!) Konflikt in der Expedition zu lösen oder auch nur ernsthaft zu ergründen, weil eine der zwei Konfliktparteien bis auf die 3 Minuten um sich mit der Dotoressa zu zoffen nie greifbar war. Damit war die eine Sache im Plot die nicht ziemlich geradlinig durchlief zwar betrachtbar, aber nicht wirklich bespielbar - man hätte die Dottoressa konfrontieren können, aber ohne die zweite Meinung/Darstellung der Schreiberin des zweiten Briefes wäre das ziemlich obsolet gewesen (nur dazu warum wir Spieler zumindest aus meiner Sicht richtigerweise wirklich gar nichts von den Briefen oder irgendwelchen Verdächtigungen geäußert haben im Lager, was wieder einen interessanten Konflikt ergeben hätte - der dann ja auch so kam, Danke Dottoressa und Laske! :-)
Noch ein Wort zur Gruppe: Ich hatte das Gefühl keiner hatte mehr innere Motivation als ich (also der schlicht für Gold arbeitende Söldner Cordan).
Ich glaube es gab einfach in der Gruppe und auch außenrum zu wenig Reibungspunkte -oder nennen wirs Anknüpfungspunkte, man muss ja nicht immer uneins sein um sich miteinander oder mit jemandem von außen zu beschäftigen. Aber warum nicht zb beiden Andergaster
Stoerrebrandt-Magiern die Leitung der Rettungsmission übertragen und/oder beiden verschiedene Befehle geben von den verschiedenen Kontoren, sodass da Spiel entsteht - selbst wenn die Herren sich ohne viel Streit einigen sollten.
Ich weiß es ist hinterher leicht zu sagen man hätte sollen wäre besser gewesen - hinterher ist man immer schlauer. Da jedoch bei der Larpmeystergilde auf hohem Niveau geplant, gespielt und eben gemeystert wird und es ja auch immer gefordert wird kritisiere ich nun auch auf hohem Niveau.
Und nochmal seis gesagt was natürlich immer gilt: da ist nur mein subjektives Erleben geschildert, und wenn ich Euch unrecht tu beim einen oder andern weil ichs halt ned geschnallt hab wies gegangen wär dann verzeiht mir und stoßt mich mit der Nase drauf!
Einen besonderen Dank und Gruß möcht ich ganz zum Schluss noch an meine
eineMetrundegehtnochÜbernachtungimoffenenBaldachinohneSeitenplanendieehnurweggewehtwerdenistehvielbesserStinkstorkieÜberlebenstraining-Bande
schicken: Das war ganz großes Immanspiel, ein riesen Spaß mit Euch! Regen? Pah! LÄcherlich.
Liebe Grüße,
Matthias