Forum der Larpmeystergilde
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News: Die Geheimnisse der Orklande wurden gelüftet: Die Orklandkampagne ist beendet!
 
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 am: 09. Juni 2016, 19:46:16 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Jana
Liebe Mitlarper und Mitlarperinnen,

auch von mir ein herzliches Dankeschön an die SL und an euch alle. Ich hatte ein wunderbares Wochenende im Orkland und herrlichen Kopfurlaub.
Am Schönsten fand ich es, den wilden Haufen wiederzusehen und mitten im regenfeuchten Wald in haarsträubende Geschichten abzutauchen.

Ich hatte mit Bastian gemeinsam das Glück, als erstes NSC-Duo auf dem vollkommen hergerichteten und doch vollkommen verlassenen Lagerplatz einzutreffen. Während unserer Ankunft waren alle auf den Startrouten unterwegs. Das fühlte sich dann so an, als wären wir inmitten einer Globule aufgewacht. Das Wasser im Brunnen plätscherte, am Brunnenrand glänzte der Kupferkrug und die Flaggen der Zelte flatterten (etwas schlaff vom Regen) herum. Eine märchenhafte Kulisse! Und obwohl sonst gar niemand da war, rutschten wir unwillkürlich ins aventurische In-Time und das blieb dann auch im Großen und Ganzen so übers gesamte Wochenende.

Trotzdem möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich mir gewünscht hätte, die Plotinfos und Hintergründe wären bereits zu einem früheren Zeitpunkt verschickt worden. Ich hatte an den letzten Tagen vor dem Larp leider nicht mehr Zeit und Energie genug, alles so gründlich durchzuarbeiten, wie es vielleicht von Nöten gewesen wäre. Oder zumindest von Nutzen, um sich gut vorbereitet zu fühlen.
Allerdings ist mir auch bewusst, dass wir alle inzwischen so eingebunden sind in diverse weltliche Verpflichtungen, dass es vielleicht einfach keine andere Möglichkeit gab.

Ewig im Gedächtnis bleiben wird mir wohl die glorreiche Zermetzelung der Rehkeulen. Zum einen war das natürlich sehr abenteuerlich. Zum anderen hat diese Arbeit allerdings sehr viele Kräfte eingebunden, die vielleicht an anderer Stelle mehr Spielspaß gehabt hätten. Teilweise
haben wir Sehnen und Knochen sicherlich zu acht zerhackstückt, und das in einigen Fällen mit völlig unzureichend scharfen Messern. Zuletzt
ließ sich das Ergebnis zwar wahrlich schmecken, doch hier gilt es abzuwägen: Kochzeit gegen Spielzeit...

Nun ich hoffe, wir sehen uns alle einmal wieder - vielleicht in der Taverne "Zur glutäugigen Köhlerin"?

Beste Grüße,
Jana

 82 
 am: 09. Juni 2016, 15:27:25 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Rodrigo
Auch ich möchte diesen Ort nutzen um das erlebte einer genaueren Examinatio zu unterziehen…

Für mich war es ja ein ganz besonderes Larp: Nach mehr als 8 Jahren Pause wieder einmal live in Aventurien – das mag jetzt für den ein oder anderen komisch klingen aber ist tatsächlich leider auf Grund von logistischen Gründen wahr.
Wer mich noch von früher kannte weiß jetzt 2 Dinge: 1. Er/Sie hat ein gutes Gedächtnis; 2. Er/Sie ist alt!! ;-) Zum Auffrischen aller jenen welche nicht in diese Gruppe gehören- früher spielte ich Thalantyr ibn Nehabhath al Fasar für beinahe 10 Jahre – ja genau „DEN“ Thalantyr...

Aus dem SC bin ich ehrlich gesagt rausgewachsen und so folgte ich (nun endlich mal wieder!) der Einladung Marco’s doch als NSC teilzunehmen. Hier durfte ich unter anderem Florek (den Brabaker Magier) verkörpern – warum das unbedingt wieder ein finsterer Schwarzmagier mit einem doch so einfallsreichen Namen sein musste erschließt sich mir jedoch nicht. ;-)
Dazu war ich noch Floriander (auch einfallsreich) der Waldläufer (welcher seine gesamte Barschaft an ein gewisses Glücksschwein an Ritter verspielen durfte), ein böser Orkkrieger welcher sich nen geilen Infight mit einem Almadaner geliefert hat (wer kann schon behaupten nen Zholochai mit bloßen Händen getötet zu haben), Ritter Flosebert (auf die Spitze getrieben) von Schwert und Stab (ein dunkler Namenlosen Kultist welcher trotzdem mit den Helden eine nette Unterhaltung im Wald führte) und natürlich nicht zu vergessen der arme hoflose Bauer Roderik mit den zwei „Geheimnissen“….

Um eines vorweg zu nehmen: Es war ein sehr schönes Larp und ich habe durchaus eine gewisse Weiterentwicklung im Vergleich zu früher feststellen können. Prominent möchte ich erwähnen die detailtreue und Liebe zur Charakterausstattung und den generellen Komfort (sprich Zelte, Schlafplatz, Essen, usw). Beides ist heute eindeutig besser als früher!
Aber viel interessanter und schöner war für mich eine Entwicklung welche Zolthan (seinen OT Namen weiß ich leider nicht) mit dem Begriff „Metagaming“ beschreibt. Früher gabs diesen tollen Begriff noch nicht und es hieß langweilig „OT-Verständnis“ … aber das Prinzip ist dasselbe: Die Einsicht und Beachtung des Zustandes das wir alle Freunde auf einem Larp sind und alle doch gemeinsam spielen möchten. Und gerade deswegen es auch durchaus angebracht ist ab und zu einmal für den Charakter untypische Dinge zu tun wenn sie dem allgemeinen Spiel oder noch besser dem Spiel anderer zuträglich sind. Es gibt nämlich nicht schlechteres und gemeineres als einzelne SC oder auch NSC vom Spiel auszuschließen auf Basis irgendwelcher fadenscheiniger Charakterargumentation (welche zumeist nur eine schwache Rechtfertigung für die Befriedigung des eigenen Egos ist).
Gerade in der Endphase meines Schaffens als SC (sprich so rum 2006-2008) haben solche Verhaltensweisen leider immer mehr überhandgenommen und das schöne Spiel hat stark gelitten. Ich muss und kann nun mit Fug und Recht behaupten das dieses Larp in Bezug auf dieses Thema für mich Maßstäbe gesetzt hat. Selten (bis gar nicht) habe ich in meiner Larpkarriere ein solch freundliches IT miteinander erlebt welches auf gegenseitigem Respekt und der Freude am gemeinsam Spielen aufbaut. Ganz große Leistung! Von allen SC und NSC!! Wenn nun jemand wie Zolthan dieses Niveau sogar noch steigern möchte dann bleibt mir nichts anderes mehr übrig als „Hut-ab!“ zu verkünden.

Zusätzlich sehr positiv möchte ich bewerten:
-   Die Küche! Ganz großes Kino!
-   Die SL! (Marco, Tratzi und Jean-Mi; das habt ihr sehr souverän gemeistert)
-   Die SC (Schöne Charakter mit viel Leben und Liebe zum Detail; für mein erachten vlt. etwas zu viele Magiebegabte; besonders positiv hervorheben möchte ich Ingwart (der beste jemals dargestellte Geweihte!); Larnis (ein sehr glaubhafter Adeptus und eben nicht der 300ste Omnimagus); Einyaven (wir kennen uns ja schon sehr lange, hatten aber noch nie (!) wirklich Gelegenheit zu intensiver Interaktion aufgrund von doch dramatischen Charaktergegensätzen; dein Charakter ist wirklich toll! Und deine wunderschöne melancholische Stimme beim Singen wird mir sehr lange in Erinnerung bleiben!); entweder Rodrigo oder Cyrano (weiß leider nicht mehr wer von Euch beiden) für das supertolle Ausspielen des Infights in der Schlacht mit den Zholochai!
-   Die NSC (so viele alte Bekannte und so viele nette Gespräche – es war als ob man niemals weg gewesen wär! Vielen herzlichen Dank dafür!); Besonders hervorzuheben: Mathias (endlich mal OT Gespräche zu führen war sehr schön und vom rollenspielerischen gibt’s nicht schnell jemanden der Dir das Wasser reichen kann (naja vlt. ist das auch beruflich bedingt ;-); Storki (für den DAN); Nick (für die eigentlich vollkommen sinnfreie Szene als hofloser Bauer aus der wir zusammen einen schönen Spaß gemacht haben); Martin (fürs Dach überm Kopf) und natürlich meinen Mitmagiern vom Schwarzen Zirkel der Macht (geruht Euch wohl in Borons Reich (vlt. auch woanders) und verlasst Euch drauf das Florek Euer Vorhaben als „Gedankenexperiment“ in Brabak fortführen wird)

Kritik:
-   Hab ich nur ganz wenig! Und wer mich von früher kennt weiß das ich nicht verlegen darum bin…
-   Wegstrecken; waren diesmal nicht schlimm! Eher schön. Da haben wir früher ganz anderes erlebt!! ABER! Die Szene macht die Strecke… wie einige meiner Vorredner möchte ich vorschlagen doch in Zukunft für kürzere unbedeutende Szenen NSCs doch besser zu shutteln…
-   Der Plot war etwas wild und m.E. zu viele verschiede Gegner… aber auch das ist Geschmacksache.
-   Bei einem derart kampflastigen Larp hätte ich mir gewünscht das die SL ab und zu doch mehr zu den Kämpfen gesagt hätte. Da sind Ambiente Szenen toll choreografiert und beim Kampf heißt es dann einfach drauf. Das geht besser mit einer kleinen Ansprache ala Jörn vor der Endschlacht….
-   Das Wetter! Haha! Als ob ich als Ire mich da beschweren dürfte!! ;-)

Abschließend möchte ich sagen das für mich die Teilnahme ein gewisses Risiko einschloss – es ist nämlich sehr leicht alte schöne Erinnerungen durch neue zu verderben. Da ich sehr viele schöne Erinnerungen an vergangene Larps habe war ich doch etwas beunruhigt. Diese Befürchtung war, wie sich herausstellte, vollkommen unbegründet. Ihr lieber Marco, Jean-Mi und Tratzi, liebe Mit-NSC und SC hab es geschafft nahtlos an die alten schönen Erinnerungen anzuknüpfen! Dafür möchte ich Euch allen sehr herzlich Danken!

Ganz zum Schluss noch ein Versprechen – hauptsächlich an mich selbst aber auch an Euch – diesmal werdens nicht wieder 8 Jahre bis zum nächsten Mal!!

Viele liebe Grüße!
Flo

 83 
 am: 08. Juni 2016, 22:40:40 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Davor
Ich hab einen Hornhalter/Schwerthalter zum an den Gürtel stecken verloren, ich vermute stark beim Orkhäuptling Palaver in der Nacht Fr. auf Sa.
Braunes Leder, mit zwei Bändeln.

 84 
 am: 08. Juni 2016, 17:00:19 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Jörn
Mein Feedback. Zur Einordnung: Ich war einer der Waldläufer der Freischärler und somit NSC auf dem Con.
Vorneweg: Ich hatte ein schönes Wochenende, bringe aber auch hier und da etwas Kritik an. Einiges davon ist Jammern auf hohem Niveau, aber so ist es nunmal, wenn man mal ein ein gewisses Niveau (auch als Orga) erreicht hat Zwinkernd

Location:
Fand ich sehr schön gelegen und auch wirklich idyllisch. Das sich anschließende Waldgebiet ist sehr schön und bietet einige schöne Schauplätze. Der Platz fordert einen gewissen logistischen Aufwand, weil bis auf einem Stromanschluss nichts vorhanden ist (Gaskocher, Kühlschrank, Koch- / Küchenutensilien, geräumige Küche o.ä., Trinkwasseranschluss), aber das habt ihr hervorragend gemeistert!
Selbst die Plumpsklos waren ziemlich annehmbar und im Sommer bieten Bach und Brunnen gute Waschmöglichkeiten.
Und es ist quasi in meiner Nachbarschaft, was natürlich extrem angenehm bei der Anreise war!

Plot, NSC-Einsätze:
Ich habe die ersten zwei Cons der Kampagne nicht miterlebt, fand aber den Abschluss der Kampagne von der Geschichte her wirklich toll und auch einen für die Spieler wirklich unterwarteten Plottwist zum Namenlosen hin.
Am Anfang war ich jedoch ziemlich verwirrt und während der Con leider auch nicht immer ganz glücklich. Plotdiagramm und NSC-Einsatz-Übersicht waren nicht sehr ausführlich und auch nicht einheitlich und es war zwar für mich zwar ersichtlich, was ich spielen werde, aber ich konnte diese Einsätze keinen Szenen zuordnen. Nun hatte ich auch keine Szenen, die eine immense Vorbereitung bedurft hätten, aber so habe ich z.B. erst auf der Veranstaltung erfahren, dass ich auf der Anreise zwei statt einer Szene habe. Am letzten Abend vor der Con kam dann noch eine sehr gute Zusammenfassung der Kampagne und der Hintergründe, die den Plot wirklich gut erklärte.
Auf der Con hatte ich leider nicht das Gefühl, dass sich die einzelnen Szenen zu einem schönen Gesamtplot zusammenfügen würden, wie er sich in der Zusammenfassung noch so toll las. Ich weiß nicht genau, woran das lag und ob das nur mir so ging. Aber zwischendurch mal eine Auffrischung a la „jetzt kommt diese Szene, weil die Spieler gerade dieses und jenes getan haben oder tun müssen, damit dann…“ wäre schön gewesen.
Auch fand ich die Koordination der NSC-Einsätze nicht immer sehr ideal. Am Freitag und Samstag hätte ich jeweils beinahe den ganzen Tag Leerlauf gehabt (und nicht Waldläufer im Lager, denn das Lager wäre leer gewesen), wenn ich mich nicht noch selbstständig in zwei Szenen zugetan hätte. Unterm Strich wären das dann zwar zwei sehr entspannte, aber für eine Con auch irgendwie langweilige Tage geworden.
Der Aufbruch von uns NSC war dann teilweise sehr chaotisch, weil nicht immer jedem klar war, wann es losgeht und wohin genau.

Meine Lagerrolle hat mir viel Spaß gemacht und ich hatte das Gefühl, gerade als Teil der Waldläufer-Freischärler gut mit anderen spielen zu können und auch immer wieder mal kleinere Infos streuen zu können. Auch haben alle viel mit uns gespielt, auch wenn sich irgendwann irgendwie das Gefühl eingestellt hat, Gast im eigentlich IT eigenen Lager zu sein und nicht umgekehrt. Hier hätte ich mir etwas mehr "Rücksicht" der SC-Charaktere darüber gewünscht, diese IT-Situation, in einem eigentlich bestehendem Lager nur zugekommen zu sein, mehr zu bespielen. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Mir haben sogar die Ork-Einsätze ziemlich viel Spaß gemacht, obwohl ich eigentlich kein Fan von DAS-Orks im LARP bin, weil ich ihre Darstellung immer für einen Kompromiss halte. Aber hier hatten so viele Leute so tolle Sachen dabei und waren bereit immensen Aufwand zu betreiben, um sich aufzurödeln, dass die Optik (für kurze NSC-Einsätze) schön orkisch war.

Unglücklich war ich mit den Einsätzen am Samstag auf der Wanderung. Meine beiden Einsätze als Namenloser Scherge kurz vor den Orks mit dem Dolch und als heimatloser Svelltaler am Ende wirkten leider irgendwie fehl am Platze und auch vom Briefing her nicht vollständig durchdacht, so dass wir selbst noch einiges dazu dachten, um etwas Sinn und Hintergrund in die Szene(n) zu bringen. Es wirkte eher wie eine „hier wäre noch Wegbegegnung nett, damit sich die SC auf der langen Strecke nicht langweilen. Was haben wir denn da noch“, als wie eine für den Plot wichtige Szene. Gerade die Bauern-Szene hätte von der Stimmung eher in die Anreise gepasst, als an den Finaltag. So saßen wir da 2-3h an der Stelle und warteten, um dann mal schnell mitgenommen zu werden, weil auch die restlichen Teilnehmer merkten (mein Eindruck), dass diese Begegnung nicht viel Inhalt hat (wenn auch etwas zum Ambiente beiträgt) und alle schnell zurück ins Lager wollten. Wenn ich bedenke, dass am Samstag, abgesehen von der Endschlacht die letztlich erst mitten in der Nacht stattfand, diese Bauernszene von der Planung her mein einziger Einsatz gewesen wäre (und auch wieder wegen des leeren Lagers kein Waldläuferspiel möglich oder sinnvoll gewesen wäre), wäre mir das deutlich zu wenig gewesen, um den Tag als gelungenen (NSC-)Contag genießen zu können! So habe ich mich noch zu den Namenlosen Schergen geschmuggelt und hatte so zumindest noch etwas Wanderung und Spiel mit meinen mit-NSC.

Verpflegung:
Hier blieben wirklich keine Wünsche offen! Trotz sehr hohem logistischen Aufwands und nicht gerade idealen Bedingungen vor Ort (wer die „Küche“ mal gesehen hat kann nur bewundern, wie das Küchenteam in dem scheinbaren Chaos, bedingt durch Platznot etc. zurechtgekommen ist) gab es alles, was der verwöhnte Larper von heute braucht. Ich war zu keinen Zeitpunkt wirklich hungrig und immer war etwas verfügbar, was sowohl für Snacks als auch Getränke galt. Das Essen war zudem immer sehr lecker und reichlich und IT angerichtet!

Wandern und Zeitplanung:
Die Wanderstrecken waren immer in einer angenehmen Länge und von der Zeitplanung her auch immer realistisch angegeben (kennt man ja auch anders Zwinkernd ), was ich sehr positiv fand! Am Samstag kam mir die Wegstrecke etwas nach Wandern-um-des-wanderns-Willen vor, aber das ging mir vielleicht aufgrund der OT-Wanderung so. Die Strecke fand ich aber schon deshalb angenehm, um mal wieder Platz im Bauch zu schaffen Zunge
Bei der allgemeinen Zeitplanung waren wir irgendwann glaube ich ziemlich hinten dran und ich habe das ein oder andere mal gemerkt, dass ich unruhig wurde, weil ich mir dachte, man könnte die Leute doch jetzt mal alle wecken, anstatt sie bis 11 schlafen zu lassen.

Kommunikation und Planung im Vorfeld:
Hier war ich zunächst ein wenig enttäuscht muss ich gestehen. Infos kamen sehr spät, teilweise widersprüchlich oder verwirrend. Auf Anfragen wurde manchmal sehr schnell und manchmal gar nicht geantwortet. Nun hatte ich selbst keine Rollen und Szenen, die eine große Einarbeitung gebraucht hätten, bei aufwändigeren Rollen hätte mir das jedoch mitunter nicht gereicht.
Vor Ort war die Orga jedoch immer präsent und hat sich für jede noch so kleine Frage Zeit genommen bis alles geklärt war und ihr wart auch immer für kleine Anregungen offen (z.B. als diskutiert wurde, wie der Ork-Dolch-Kampf cool gemacht werden kann oder ob und mit welchen Infos die Waldläufer zurück kommen etc.). Hierfür ein großes Lob für euren vorbildlichen Einsatz vor Ort, selbst wenn teilweise drölf Leute gleichzeitig etwas von euch wollten.

Kämpfe:
Ich hatte für mich nur schöne Kämpfe und kann von keiner Situation berichten, wo es mir aufgefallen wäre, dass jemand nicht schön ausspielt o.ä.. Daher ein großes Lob an alle Beteiligten für dieses schöne Miteinander!
Bei der großen Orkschlacht hätte ich mir gewünscht, dass ein besserer Kampfplatz als der Steilhang gewählt worden wäre. Hier hätte man die Spieler nicht am oberen Ende direkt empfangen sollen, sondern sie erst komplett den Berg hochkommen lassen, um auf ebener Fläche kämpfen zu können. Gerade in der Dunkelheit war das leider alles andere als optimal.
Der finale Kampfplatz war im Gegenteil sehr optimal und auch noch sehr stylisch dazu. Ich freue mich, dass die Anregungen von den vorherigen Kämpfen aufgenommen wurden und man durch die dynamischen Kämpfe viel Platz und Bewegung hatte, was schönen ausspielen nur begünstigt.
Ich denke, zu diesem Thema lässt sich locker eigenes Kapitel für Auge der Gasse verfassen… Zu einem schönen Kampf gehört eben nicht nur Sieg, Niederlage und das Ausspielen von Treffern sondern im Idealfall auch ein Blick fürs Umfeld: Wo wird gekämpft, wer kämpft mit wem und auf welchem Niveau, ist einer bereits von 2-3 Gegner in beschlag genommen und muss ich da wirklich als vierte noch mit draufhauen,  passen die Bedingungen... Wenn ich von meinem gegenüber erwarte, dass er Treffer schön ausspielt, muss ich ihm auch die Möglichkeit und - teilweise im wahrsten Sinne des Wortes - den Raum dafür geben. In einem Schildwall, in einer engen Passage oder wenn der Gegner umzingelt ist und Rücken an Rücken steht, ergeben sich eher selten die Gelegenheiten zum fallen, wegspringen, ggf. Infight... und mehr als ein kurzes halten der IT-schmerzenden Stelle ist oft nicht drin. Da kann es möglicherweise Sinn machen, den Feind an der Kuppe des Hügels zu erwarten, damit er weiß, wo er hin muss, sich dann aber zurückzuziehen und den Gegner erstmal ankommen zu lassen. Taktisch unklug, für die Kampfszene aber möglicherweise zuträglicher.

Meine Highlights:
Definitiv vorne dabei ist die Nacht-Szene zur Belauschung der Ork-Häuptlinge! Ein kleiner Spähtrupp, Dunkelheit, möglichst leise im finstern durchs Unterholz, die Gefahr, entdeckt zu werden und dann die echt stimmungsvolle Szenerie im Steinbruch wo original orkisch sprechende Häuptlinge sich über ihren tollen Plan unterhalten. Dann die Rückkehr im Dunkeln inkl. Verfolgungswahn und Dauerlauf, um heile wieder ins Lager zu kommen… Ich wusste als Wegführer zwar was passiert, konnte die Szene und die ganze Aktion aber dennoch voll mitnehmen und genießen!

Der Endkampf: Die Anregungen für schöne Kämpfe wurden wunderbar angenommen und es war wirklich toll, als toter NSC zu liegen und Ingwart und den Elfen und den restlichen Leuten zuzuhören (mit sehen war ja nix), wie sie die Stele zerstören, den Riss zusingen und sonstwo noch geheilt wird. Das ist mal Entertainment für den toten Schergen! Zwinkernd

Die letzte Nacht! Ich war zwar übelst müde, aber an ins Bett gehen war bei der tollen Stimmung am Feuer nicht zu denken. Als dann langsam die Sonne aufging bin ich dann doch mal aus Vernunft schlafen gegangen.
Dass das Lager am nächsten Tag trotzdem bis zum Mittag wieder abgebaut war, war super und dennoch total entspannt!

Der Mittwoch-Abend mit der Orga und den Mit-NSC. Gemütlich, entspannt, verregnet, aber trotzdem alle gut gelaunt!

Die Entbeinung des Rehs. Ich habe erst gedacht, wir schaffen es nie rechtzeitig, zwei Rehe komplett zu entbeinen um ein leckeres Gulasch zu bekommen und habe auch erst nicht verstanden, warum die Orga sich so einen Aufwand antut, aber es haben alle mit angefasst und man hat noch einiges über Rotwildanatomie gelernt ^^ und geschmeckt hat es ohnehin (auch das vegetarische Essen war vorzüglich, ich musste immer doppelt essen, um beides probieren zu können).

Die Elfen-Ork-Begegnung bei der Anreise. So gar nicht geplant, aber ich denke, es war schön episch für die zwei Elfen, mal eben locker flockig 7 Orks niederzuschnetzeln. So gehört sich das und ich hoffe, ihr hattet Spaß an der Szene (eigentlich war gedacht, dass ihr flieht. Falsch gedacht Lächelnd ).

Der Fundus-Raum (also die Hütte): Wenn man reinkam schienbar ein schier endloses Chaos. Kein quadratzentimeter Fläche, wo nicht Zeug und Krusch rumlag. Dazu der Flair einer finnischen Sauna kurz nach dem letzten Aufguss. Besonders wenn dann zusätzlich zum ganzen Gerödel noch ein Dutzend NSC die Sachen für den nächsten Einsatz zusammenpackt und sich umzieht! Aber das Chaos hatte System und jeder hatte seine Sachen am festen Platz. Nichts kam weg und ich habe nie gehört, dass jemand Sachen gesucht und nicht gefunden hätte. Und niemand hat sich stressen lassen. Absolut faszinierend und eine tolle Leistung von jedem, der da Kram drin hatte.


Vielen Dank an die Orga und alle anderen, die mich wiedermal für ein langes Wochenende den Alltag haben vergessen lassen! 

 85 
 am: 08. Juni 2016, 16:19:53 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Fox
Meine Highlights:
Wo soll ich anfangen und aufhören, es sind so viele und ich hab ohnehin schon so viel geschrieben, also versuche ich mich mal auf 10 zu beschränken:

- Der Kampf gegen Nazir, bei dem Zolthan eigentlich auffällig in der Mitte stehen und Zauber abfangen wollte, aber dann plötzlich in einem Magierduell mit dem von einem Geist beherrschten Perricumer Weißmagier (Domenic) gefangen war. Das war insofern großartig weil der sich einen Tag später als NL-Verräter herausstellte und ich während dieses Duells noch alles tun musste um ihn zu retten, nur um ihn dann später umzubringen. War für mich eine schöne Wendung im Kampf und eine tolle, kleine Szene.

- Ein unglaublich intensiver Moment war das Verhör der gefangenen Khunchomerin (Vivi), deren Gildensiegel ich überprüfte und dann das Giftfläschchen nicht so recht als solches identifizierte. Als sie dann plötzlich versuchte ihrem Schicksal in den Händen der „Guten“ zu entkommen und das Gift nahm, konnte ich es zwar gerade noch wegschlagen, aber es war zu spät, die Lippen schon benetzt. Und dann das weitere Gespräch mit der im Todeskampf befindlichen Frau, die eigentlich den Tod verdient hatte, in Verbindung mit dem kleinen Moment, als Zolthan noch einen Rest Menschlichkeit in sich entdeckte und sie zu heilen versuchte. Allerdings vergeblich, denn wenn er etwas nicht kann, dann heilen. Das hatte noch sehr schönes Charakterspiel zur Folge, auch wenn Vivi das dann nicht mehr mitbekommen hat.

- Das Spiel im Lager mit den Freischärlern als der Verdacht aufkam hier könnten auch NL-Kultisten sein. Jede Verdächtigung, Befragungen, Ermittlungen, das ständige Gefühl hier könnte gleich ein Messer aus dem Dunklen kommen, stets im Klaren, dass man eigentlich nichts gegen sie in der Hand hat und es auch sehr schwierig wird Beweise zu finden. Hier hat mir das Konfliktspiel mit allen Schuldigen und Unschuldigen sehr getaugt.

- Freitagnacht, das Zischen von Dämonenmacht, gebrüllte Kampfzauber, Alarmrufe, qualvolle Todesschreie von Kämpfenden, gerade aufgewacht, das Mindestmaß an Klamotte angezogen um dann gegen einen gefährlichen Magier und einen Dämon zu streiten. Übelst krasse Szene, volle Immersion, Adrenalin, Spannung, epischer Heldenmoment, echt was gerissen haben, um dann nach dem Kampf erst zu merken wen man da erledigt hat und in ein emotionales Tief zu fallen, während die Kampfgefährten immer noch vor Schmerzen schreien. Ganz großartig! Und ich gebe auch zu, dass ich in dem Moment voll in der Rolle war und nicht eine einzige Sekunde meiner Gedanken auf Metagaming verschwendet habe, sondern einfach hart IT-konsequent gelarpt habe. Dafür war die Szene aber auch so voller epischem Erfolgserlebnis, dass ich dann DIE große Tat für mich und meinen Char erledigt hatte und den Rest des Cons ganz entspannt anderen beim Held sein zusehen konnte.

- Der Kampf mit den Kultisten nach der 2. Quelle der Macht, wo ich das Glück hatte mit dem NL-Geweihten (Max) intensiv zu kuscheln, mich in ein Willens- und Machtduell mit ihm zu begeben, was Zolthan sicherlich verloren hätte, wäre da nicht die Schwarzmagierin (Jana) aus Lowangen herbeigesprungen um ihn mit einem Imperavi zu retten. Zolthan hat danach 3 Stunden (!!) gebraucht um sich durchzuringen sich zumindest ein wenig bei ihr zu bedanken.

- Die Hinrichtung von Elsa (Steffi) um Ingwart das zu ersparen, was dann ein langes und intensives Gespräch über Moral und die Aussichtslosigkeit aller Kämpfe gegen den Namenlosen zur Folge hatte. Ich hab das Gespräch sehr genossen und mich gefreut, dass wir uns für so etwas nicht nur Zeit genommen haben, sondern auch mal Gelegenheit dazu hatten.

- Die Begegnung mit dem Orakel (Kerstin), dass Zolthan vorher noch nicht kannte und die vollkommen übertriebene und aus der Luft gegriffene Verdächtigung eben dieser eine Namenlose zu sein. Ich hatte ja in dem Moment keine Ahnung, dass das auch noch stimmt. Toll war aber, dass der Thorwaler (Boevo) sich zaghaft dagegen wehrte, letztendlich dann aber der wenig kampfstarke Khunchhomer Artefaktmagier (Olli) dazwischen geschritten ist um die arme Frau vor dem ragenden, fanatischen Weißmagier zu schützen. Daraus hat sich noch überaus großartiges Konfliktspiel mit Yantur und ordentliche Zwietracht in der Gruppe ergeben. Einfach toll!

- Das Gespräch mit Einyaven über 12+ namenlose Liturgien und die Frage wie viele solche Wunden eine Seele denn aushalten kann und die Übergabe von Niams Tränen. Manchmal wünscht man sich eine solche Szene und plötzlich ist sie da, aber so richtig forcieren kann man es wohl nicht, es ergibt sich einfach.

- Die Endschlacht gegen die absolute Übermacht an Namenlosen, gegen deren Macht man sich nicht schützen konnte, in der Gewissheit, dass eine weitere NL-Liturgie zu viel für Zolthans Seele sein konnte. Und während sich Z. am Nachmittag noch zwischen den NL-Geweihten und Ingwart geworfen hat, um diesen zu schützen, war es da Ingwart, der seine Seele und alles riskierte um den Ritualgegenstand (die Säule) OT und IT mit dem Hammer zu zerstören. Super-episch und geil eine in jeder erdenklichen Hinsicht gelungene Endschlacht, total spannend und auch wirklich schön.

- Vermerk 14 für Larnis Londar: Unser Spielansatz mit dem Empfehlungsschreiben hat mir sehr getaugt. Ich fands toll Dinge an dich abgeben zu können, deinen Char hart ran zu nehmen, aber auch zu beobachten wie du die Rolle von Zolthan mitgetragen hast. Gerne wieder!

Fazit!

Ihr seid alle wirklich toll! Vielen lieben Dank für die großartige Zeit im Sveltland. Bis bald mal wieder in Aventurien!

Beste Grüße
Christian

 86 
 am: 08. Juni 2016, 16:19:41 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Fox
Hallo Ihr Lieben,

auf Quellen der Macht spielte ich Zolthan, von manchen auch liebevoll Magister Z. genannt, also diesen fanatischen Weißmagier, der jetzt überall nur noch Namenlose sieht...

Gleich vorneweg kann ich sagen, dass ich letzte Woche ein großartiges Liverollenspiel erleben durfte, dass mir außerordentlich viel Spaß gemacht hat. Ich war sowohl Sonntag als auch Montag zwar total zerstört und musste erst mal nen kompletten Tag schlafen, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Ich möchte daher zunächst Dank aussprechen:
- An die Orga und SL, die unglaublich viel Zeit, Kraft und Engagement in diese tolle Veranstaltung gesteckt hat!
- An die Küchenverantwortlichen und alle Unterstützer, die keine Wünsche offen ließen und IMMER für unser leibliches Wohl gesorgt haben!
- An alle wirklich großartigen NSCs, die einfach alles nur erdenklich erdulden mussten um den Spielern einen tollen Con zu bereiten.
- Aber auch dem Kreis der Spieler, die ihre Figuren nicht nur überzeugend dargestellt, sondern auch verschiedene Metagaming-Ansätze mitgetragen haben.

Gesamteindruck:
Insgesamt mag ich nur meine Wahrnehmung als Spieler beurteilen. Und aus dieser Perspektive war es durchaus eine sehr solide Veranstaltung sehr klassischer Natur, also ein Abenteuer-Wandercon mit einem starken Fokus auf die intensive Bespaßung der SC-Teilnehmer, ein Umstand, an dem ich mich persönlich natürlich besonders erfreuen konnte. Die handwerklichen Aspekte der Orga in Bezug auf Themen wie Vorab-Kommunikation, Aufbau, Anreise, Spielstart, Briefing, Verpflegung und derlei Dinge haben wie gewohnt und erwartet sehr gut funktioniert, alle etwaigen kleinen Schnitzer sind in der SC-Perspektive faktisch gar nicht aufgefallen. Dabei waren die Bedingungen mit dem Wetter durchaus nicht ganz einfach, aber auch das hat sich irgendwie problemlos eingefügt, so dass für mich nie eine „ich hab kein Bock mehr weil ich einfach nur nass bin und friere“-Stimmung aufgekommen ist. Was die Wegstrecken der einzelnen Wanderungen angeht, so waren sie für mein persönliches Fitness-Level zwar sehr entspannt, für meine Präferenzen schönes Liverollenspiel zu betreiben allerdings zu lang. Je länger und anstrengender Wanderungen sind, desto mehr leidet das Spiel in der Gruppe und wo man sich anfänglich noch angeregt im Charakterspielbereich austauscht, wird es dann doch schnell ruhig und belanglos, das Wandern steht im Vordergrund, das taugt mir dann persönlich nicht so. Manches Mal haben wir dann zwar durchaus sehr schöne Stellen erreicht oder Wege begangen, für meinen persönlichen Geschmack hätte man die Wanderstrecken insgesamt aber durchaus um 30-50% reduzieren können, natürlich nur mit dem Ziel die intensive Spielzeit für alle Beteiligten zu erhöhen.

Interaktionspotential auf den Wanderungen
Denn das muss ich durchaus anmerken, auch wenn es auch nur persönliche Präferenz und keine eigentliche Kritik ist. Während das Spiel mit SC und NSC(-Festrollen) im Lager sehr schön war, kam mir die Interaktion auf den Wanderungen einfach zu kurz. Oft gab es relativ belanglose Ambiente-Begegnungen mit 1-2 kleinen Infos oder klar dezidierte Kampf-Szenen, die wenige Möglichkeiten für Interaktion ließen. Tiefgehende und lange Spielszenen fand ich auf den Wanderungen selten oder hab sie bei meinen Ausflügen nicht mitbekommen. Da wurde meines Erachtens Potential verschenkt. Und wenn ich mir dann überlegt habe, dass ein Trupp von NSCs, genauso wie wir, 2 Stunden an einen Ort im Wald gelaufen ist, nur um dann innerhalb von 5 Minuten verprügelt zu werden, hatte ich schon ein schlechtes Gewissen dahingehend, dass es mir nicht gelungen ist der Szene mehr Interaktionspotential als nur kleine Wortgefechte in den Kampfszenen zu entlocken. Das ist aber durchaus ein schwieriges Problem bei Wander-Cons und Wegbegegnungen, für das ich auch noch nicht DIE perfekte Lösung habe. Aber wir arbeiten im Zuge des Metagaming-Projektes an Vorschlägen und Ideen dazu...

Plotbewertung:
Den Gesamtplot fand ich insgesamt großartig und hatte viel Spaß damit. Mir haben auch die Dramaturgien und verschiedenen Höhepunkte gut getaugt. Tatsächlich gefällt es mir immer total gut, wenn man glaub jetzt ein Problem gelöst zu haben und dann taucht ein viel größeres auf, selbst wenn das vor dem Hintergrund der Con-Länge vorhersehbar ist. Also allein schon die Orks und der schwarze Zirkel waren für meinen Charakter schon sehr tolle Ansatzpunkte um Spaß am Geschehen zu haben. Als dann noch der namenlose Zirkel auftauchte, war es fast wie ein Plot, der perfekt für meine Figur passte und an dem ich mit größter Freude voll partizipieren konnte. Vor allem war es toll ganz wilde Verdächtigungen auszusprechen, potentielle Namenlose zu provozieren, menschliche Abgründe auszuspielen und dann natürlich bestätigt oder enttäuscht zu werden. So hat mir das intensive Spiel hier mit NSC-Figuren als auch SCs wahnsinnig getaugt, vor allem der sich ständig stärker aufbauende Konflikt und die Spannung im Lager, die dann letztendlich in den Höhepunkt durch Dämonenangriff und Zeltdiebstähle ausgeartet ist. Ich glaube nicht, dass ich am Ende den Gesamtplot verstanden habe, aber das war mir auch gar nicht wichtig, weil mein Charakter seine Ziele erreicht hat und ich happy war. Aber die Dokumente der Kultisten kamen einfach mit der Endschlacht zu spät, als dass es noch möglich gewesen wäre diese auszuwerten und noch mal eine Gesamtplotbesprechung anzuberaunen, insofern ging das Gesamtverständnis dahingehend, was die Namenlosen jetzt genau vor hatten, was mit irgendwelchen Dunkelalben und Steinen ist und warum jetzt der Stein für sie nutzlos wurde, irgendwie in der schönen Feierei unter. Das finde ich nicht dramatisch, aber zumindest ein kleines bisschen schade, zumindest für die, die es dringend interessiert hätte. Ansonsten hatte ich durchgehend das Gefühl die Geschichte ist rund und war auch eine, die in mein Bild Aventuriens passte, was mir persönlich immer ganz wichtig ist. Daher die große Geschichte wirklich gelungen in der Konzeption als auch in der Umsetzung.

Kämpfe:
Insgesamt war der Con sehr kampflastig, was bei einem Abenteuer-Con aber auch vollkommen in Ordnung ist. Dabei ist mir positiv aufgefallen, dass alle (meine) Kämpfe sehr fair, sauber und ordentlich ausgetragen wurde. Ich hab keine blauen Flecken, keine Verletzungen oder sonst irgendwas. Die Gegner, vor allem die Orks, waren ordentlich hart, zugleich konnte man aber auch mal schön einen Treffer ausspielen, zu Boden gehen oder zurückweichen, ohne dass man dann gleich erbarmungslos niedergemacht wurde. Genauso war es auch überhaupt nicht notwendig zu Beschummeln um das Überleben der Gruppe zu sichern, weil es zwar immer spannend war, aber die NSCs uns SCs trotzdem immer haben Helden sein lassen. Dafür noch mal herzlichen Dank. Ich kämpfe zwar nicht (mehr) so gerne, hatte aber trotzdem immer überraschend viel Spaß dabei.

Ambiente:
Das Ambiente von Location und Umgebung war wirklich toll, da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Die Orga hat da wirklich ein tolles Plätzchen ausgewählt, auch wenn ich ja ein bisschen bequem geworden bin und mich schon über eine Dusche freuen würde. Mit dem Waschzelt und den Toiletten hat es aber trotzdem getaugt, so dass ich überhaupt keinen Grund für Beschwerden habe. Ich bin auch super klar gekommen mit der Nähe zur NSC-Hütte und der Methodik aufbrechender und ankommender Freischärler. Genauso hat auch der Rollenwechsel, trotz teilweiser Verwirrungen, mit der Markierungs-Logik der Gruppierungen gut funktioniert. So hatte ich in dieser Hinsicht keine Störungen des Spiels, was mich sehr gefreut hat.
Ein bisschen kritischer sehe ich das Gewandungsniveau an der einen oder anderen Stelle. Ich verteufle jetzt nicht Wanderschuhe, die ich ja selbst trage und die auf einem Wandercon unumgänglich sind. Aber die Nutzung von Einsteigerkostümen in Hinblick auf Lederhose + Schnürhemd war teilweise schon auffällig und definitiv größer als die Zahl der Anfänger auf der Veranstaltung. Klar kann man hier durchaus unterschiedliche Erwartungshaltungen haben und es muss auch nicht jeder Charakter so vollausgestattet sein wie Ingwart Tannhauser. Ich denke aber, wenn wir das Ambiente von Gelände und Ausrüstung so streng im Blick haben, sollten wir auch die Gewandung nicht vernachlässigen, die zumindest für mich persönlich einen besonders wichtigen Teil des Spielflairs ausmacht.

Metagaming:

Nicht erst seit dieser Veranstaltung ist es mir ein persönliches Bestreben einen gesunden Mittelweg zwischen konsequentem IT-Spiel des Charakters und spielförderndem Metagaming vorzuleben. Andi Reif und ich sind da auch ganz intensiv am Ausarbeiten entsprechender Kapitel auf AugederGasse, in die viele Erfahrungen und tolle Ideen aus der Community einfließen. Und weil wir ein paar Dinge davon auf der Codex-Tagung vorgestellt haben, genauso wie es auch einige Absprachen und Experimente auf der Con gab, mag ich zumindest kurz auf ein paar kleine Beispiele eingehen und was wir uns dabei gedacht haben:

- Absprachen für Spielpräferenzen: Mit Andy (Ingwart), Andi (Larnis) und Lulu habe ich, genauso aber auch mit den Spielern von Magister Salix, Adalbert und Johannes von Rabenstätt (unserem militärischen Anführer) vor dem Spiel ein bisschen darüber geschnaggt wer welche Spielpräferenzen und mit seinem Charakter auf was Bock hat. Da ging es um so Dinge wie: Wer führt gerne mal an, wer ackert sich gerne durch Texte/Übersetzungen, wer geht gerne auf Spähmissionen, wer mag magische Analysen, wer hartes oder weiches Konflinktspiel, wie gehen wir mit Artefakten/Geheimnissen um, usw.? Dies hat dann im Spiel dazu geführt, dass wir ein Netz von Leuten aufbauen konnten, die sich gegenseitig mit Informationen sowie Aufgaben versorgt haben, aber auch so viele waren, dass es uns möglich war noch weitere Spieler zu integrieren und in bestimmte Plots mit hinein zu nehmen. Wir arbeiten hier bei ADG (AugederGasse) gerade an einem System wie man solche OT-Absprachen ganz entspannt machen kann, ohne sich mit zu vielen IT-Infos zu spoilern.

- Umgang mit Plotgegenständen und Texten: Nach einem Pilotprojekt auf dem letzten Tapalion habe ich einen ganz klaren Umgang mit diesen Dingen, das heißt möglichst schnell dominanten Zugriff auf die Sachen nehmen, um zu verhindern, dass sie irgendwie it-logisch versteckt werden und dann dafür sorgen, dass sie wirklich JEDER unter die Nase gehalten kriegt und auch dran kommt. IT-Gründe dafür finden sich immer, man muss nur ein bisschen überlegen wie. Das führt erfahrungsgemäß dazu, dass jeder sich damit beschäftigen kann und Spaß damit hat, auch wenn es manchmal auch it-unlogisch ist, weil die „Bösen“ ja auch ran kommen. Aber sollen die nicht ohnehin verlieren, dass der Con ein gutes Ende nimmt, dann kann man als SC ja ruhig auch mal „Fehler“ machen.

- Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Tairach-NL-Stein, den wir von den Orks erbeuet haben. Natürlich wäre es voll logisch gewesen, den zu verstecken und ein großes Geheimnis daraus zu machen. Aber sowas ist echt leicht und sorgt nur für eingeschränktes Spiel. Deswegen wurde auf der Wanderung noch beschlossen, dass das Ding offen getragen wird, vor allem von Profanen (weg von Magiern + Geweihten), es ständig durchgetauscht werden muss und wir zum Stärken der Gemeinschaft (wider Namenlose Zwietracht) auch jedem stolz davon erzählen. Das hat dann dazu geführt, dass die NL-Kultisten das Ding besser finden können, aber faktisch war ja eh geplant, dass sie es bekommen. Also wars unterm Strich ein Gewinn für alle, sowohl für die Spielercharaktere, die sonst net so gut ran gekommen wären, als auch für die NSCs, die Spaß damit hatten den Zugriff auf den Stein zu planen.

- Ein weiteres Beispiel war die Kiste von Ena mit Dokumenten und Kram, die man natürlich am besten irgendwo im Verborgenen untersucht hätte. Nein, raus aus dem Zelt das Ding, mitten auf den Tisch, jeder kann die Sachen lesen und sich damit beschäftigen, wenn er oder sie Bock drauf hat. Genauso haben wir ja auch das unglaublich tolle Tagebuch des Magiers Nazir in einer Informationsrunde verlesen. Solche Vor- und Bastelarbeit muss man einfach dadurch wertschätzen, dass man sich mit dem Kram befasst.

- Regelmäßige Informationsrunden mögen manchmal nervig sein, vor allem bis sie zusammen kommen und starten können. Daher mag ich daran appellieren, dass wirklich alle zügig dabei sind, wenn so etwas mal ausgerufen wird. Denn die sind die beste Möglichkeit den Überblick über den Plot an alle heran zu tragen und dienen ehrlich gesagt nicht der Selbstbeweihräucherung der Informationsträger, sondern dem Zweck alles in den Raum zu werfen, was gerade da ist, so das am Ende jeder was davon hat.

- Genauso auch das Thema: Fragen stellen und Antworten entgegen jede IT-Logik. Natürlich ist nicht schlau, dem dahergelaufenen Freischärler, den man gar nicht kennt und der ein NL-Kultist sein könnte, zu erzählen was jetzt gerade im Wald passiert ist und was als nächstes ansteht. Aber trotzdem ist der Typ ein NSC, der auch wissen will was geht und wo er vielleicht mitmachen könnte. Also irgendeinen fadenscheinigen Grund finden (z.B. ich vertraue der Person jetzt spontan, wenn ich grüne Augen sehe werde ich zutraulich, ich habe zu viel getrunken und bin redselig) und raus mit den Infos, die Leute freuen sich!

- Konfliktspiel: Mit dem Auftauchen der ersten Kultisten mit goldenen Masken ist natürlich die Frau mit den verdächtigen Handschuhen und der Typ mit der Augenklappe hart verdächtig. Aber es macht sicherlich nicht so viel Spaß die direkt zu konfrontieren und umzuhauen, nur weil man es vielleicht kann. Auf dem Weg zum Angriff Freitagnacht boten sich so viele Möglichkeiten für intensive Gespräche, Befragungen, Konfrontationen, Verhöre, Ermittlungen mit ganz vielen Leuten, so dass es einfach toll war dieses Konfliktspiel auszukosten und die drohende Eskalation einfach kommen zu lassen. IT-logisch drauf zu warten, dass die Feinde sich zu erkennen geben, ist es sicherlich nicht und früher oder später wäre es wohl auch cool gewesen von SC-Seite eine Eskalation herbeizuführen, aber ich finde man muss solche Konflikte auch immer möglichst gut auskosten.

- Mut zu Fehlern: Aktuell sehr experimentell und ich bin hier persönlich auch noch sehr zaghaft (Andy im Vergleich kennt da nix und haut voll rein). Sowas wie im Kampf mal treffen lassen und zu Boden gehen, oder eine Info an einen Feind absichtlich ausplaudern, den Schwarzmagier entkommen lassen obwohl es anders ginge, das Giftfläschchen in den Händen der Magierin übersehen und dann mit den Folgen leben. Das sind alles so Dinge, die natürlich auch Mut als auch Vertrauen in die Mitspieler erfordern. Hier habe ich durchaus auch schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, meistens aber sehr sehr gute Erfahrungen, wie auch großartige Szenen erlebt. Daher wollte ich es zumindest mal erwähnt haben. Danke für tolle Momente!

- Anführer: Besonders loben möchte ich Johannes von Rabenstätt (dessen OT-Namen ich nicht weiß), Andi Müller (Larnis), Andy Beyer und Peter, die mir allesamt für hervorragendes Metagaming vor allem in der Einbindung möglichst vieler Mitspieler, die Weitergabe von Informationen und die Delegation von Aufgaben aufgefallen sind!

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Mist, zu lang, meine Highlights müssen also in einen separaten Post!

 87 
 am: 08. Juni 2016, 14:56:15 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Magister Naryador
Ich sammele erst einmal alle Fotos, und werde danach einen Weg finden, sie bereitzustellen.
Liebe Bilder, nur her zu mir!

 88 
 am: 08. Juni 2016, 13:39:46 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von bernd
Auch von meiner Seite herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für ein gelungenes Con. Gerade weil ich nun fast 3 Jahre ausgesetzt habe fällt auf wie sehr sich die Qualität noch einmal verbessert hat.
- Die Gewandungen der SCs sind einfach grandios mit ganz viel Liebe zum Detail. Jeder egal ob SC oder NSC hat akribisch darauf geachtet keine Outtime Dinge im Spiel zu haben / zu zeigen.
- Das Essen ist um etliche Stufen besser geworden (bedenkt man die Anfangszeiten mit Eintopf, Salami, Apfel und Brot)
Hier auch schon mal ein ganz großes Lob an die Küche für die Mühe und auch an alle, die sonst so mit geholfen haben (schnippeln, waschen, tragen, abspülen etc..) Das hat echt super geklappt.
Auch geschmacklich war das Essen einfach durchdacht und super gekocht.
- Das Lager war auch super und hatte zahlreiche wirklich schöne Besonderheiten. Die Schmiede, die eigens hergeschafft wurde und richtig was her gemacht hat - vor allem wo dann auch wirklich etwas geschmiedet wurde, das Elfenlager auf der anderen Seite des Flusses, die absolut ambientige NSC Hütte. (Diese war echt klasse und nötig um sich als NSC vorzubereiten und man konnte notfalls Sachen trocknen). Die Lage des Lagers - richtig idyllisch zwischen den Flüssen und nicht zuletzt die Erreichbarkeit des Lagers zum Anfahren (Auf- und Abbau)

Das Charakterspiel war gut und stimmig (so weit ich das beurteilen kann - hatte ja nur eine kurze Lagerrolle)
Die Kämpfe verliefen sauber und fair.
Die Strecken waren angemessen von der Gesamtlauflänge her, der Zeitaufwand für uns NSC war jedoch recht hoch wenn man bedenkt dass man dann für eine gespielte Begegnung 3 Std einfach gelaufen ist, 1,5 Std warten 10min Kampf und dann wieder 3 Std zurück. Da könnte man überlegen, ob das nicht effektiver machbar ist (Schuttel, mehr Begegnungen etc.)
Echt schön war auch der Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe (meinen Persönlichen Dank hier noch mal an Storki)

Die Lagerrolle von meiner Seite war etwas kurz und 2 Szenen sind bei mir aus Zeitmangel ausgefallen.
Das ist jedoch auch schon mein einziger richtiger Negativpunkt.
Ansonsten war es ein schönes gelungenes LARP

 89 
 am: 08. Juni 2016, 11:54:32 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von bernd
Hi, wie macht Ihr das Fotopaket?
Hätte da einen Vorschlag:

Was haltet ihr von WeTransfer? Da könnte sich jeder das Paket schnell runterladen (bis 2GB ist da ohne Anmeldung möglich)
Einfach dann den Downloadlink posten..

 90 
 am: 07. Juni 2016, 22:40:43 
Begonnen von Magister Naryador - Letzter Beitrag von Magister Naryador
Ich kann micht nicht erinnern, daß jemand die Steckerleiste mitgenommen hat.
Es könnte sein, daß jeder davon ausging, daß sie zur Hütte gehört  (vor allem, wenn kein Name darauf stand). Traurig

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