Hallo zusammen.
Ich bin zwar auf dem Con nicht dabei, sehe aber bei dieser Diskussion, dass sich einige Regeln oder besser Richtwerte für Kleidung von Magiern (und auch für andere Charaktere) herausstellen werden.
Prinzipiell ist es doch so:
- Wir machen Larp und unsere unterschiedlichen Charaktere definieren sich oft (vor allem für andere) durch unterschiedliche Kleidung - weil wir unser Gesicht schwer wechseln können
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- Es ist zeit-, arbeits- oder kostenintensiv sich eine komplette Ausrüstung für einen oder mehrere Charaktere zu beschaffen.
- Viele IT Detail-Regeln oder Gesetze aus Aventurien (wie z.B. der Codex Ablyricus) sind nicht allen in allen Details bekannt. Bzw. sind/wurden sie durch Sekundärliteratur oder Zusatzbaender immer wieder ergänzt/überarbeitet. Dazu kommt, dass manche Regelangaben oder Beschreibungen in unterschiedlicher Literatur ganz anders sind oder unterschiedlich ausgelegt werden (Bilder sind häufig ein gutes Beispiel - Ebenso DSA3 vs. DSA4).
- Wir spielen DKWDDK.
Ich mache jetzt einmal einen ganz dreisten Versuch hier einen gemeinsammen kleinsten Nenner zu finden:
- IT erkenne ich Leute an ihrer Kleidung. Z.B. wenn Yerodin (Gunther, bitte entschuldige das Heranziehen dienes Chars) sein Erscheinungsbild ändern würde - z.B. weisser Umhang, statt blauer ..., würde ich mich, als jemand der Yerodin IT schon lange kennt, schwer tun, ihn als den zu erkennen, der er ist. Mich würde das mehr verwirren und aus dem IT reißen als der Umstand, dass seine Robe nach C.A. vielleicht nun viel zutreffender ist. Fazit: Ich würde mir jetzt keinesfalls wünschen, dass Yerodin sein komplettes Erscheinungsbild ändert nur um dem C.A. gerecht zu werden, weil es seine Akademie verlangt und wir uns jetzt erst diesem Umstand genauer zuwenden. Und zwar nur deshalb, weil uns allen jetzt dieses Problem erst bewusst geworden ist. ("Und wieder einmal zeigt es uns, dass nichts wichtiger ist als der Erhalt des Status Quo."
)
- nach DKWDDK...alles was dich im Gesamtbild glaubwürdig macht ist erlaubt. (Wenn jemand auf einem Con zu mir sagt: "Die Sohle deines Schuhs ist aber aus einem seltsamen Material..." können wir aufhören, oder? - Ich glaube ca. 70% unserer Larpgemeinde greift auf Schuhe zurück, die IT-tauglich aussehen, es aber meistens streng genommen nicht ganz sind - z.B. Gummisohle) Im Bezug auf das Magierkonvent würde ich sagen: Wenn man dich als Magier erkennt, hast du das wichtigste richtig gemacht und wenn ich die Diskussion ansehe, sind sich hier auch alle einig. Auch darin, dass wenn gegen diese Regel verstossen wird, jeder den Grund eines Tadels IT wie OT verstehen würde, bzw. bereit war sich auf diese Diskussion einzulassen. Bsp.: Ich spiele einen Magier, der nicht wie einer gekleidet ist. Jemandem fällt es auf und er motzt mich an. Das ist das wenigste auf dass ich gefasst sein muss. Ebenso, wenn ich z.B. bewusst mein Gildensiegel verberge. Geht die Sache dann wirklich in Details und jemand sagt: "Eure graue Robe trifft vom Farbton und vom Schnitt nicht die Vorschriften des C.A." würde ich mich auch wieder in einen IT vs. OT Konflikt kommen. Ich habe mir Mühe gegeben eine Robe zu schneidern, die mich als Magier kenntlich macht und IT stimmig und schön ist. Jetzt soll ich einen Konflikt ausspielen, der mir nie bewusst war, weil dieses Detail in irgendeiner Sekundärliteratur steht, die ich leider nicht gelesen habe...
- Für den Magierkonvent stimme ich zu, dass ein Kleidungskonflikt entstehen könnte. Und wie einige schon bestätigt haben nur für Weissmagier bzw. zwischen einzelnen Abgängern der gleichen Akademie. Ich schlage vor sich hier wo nötig auf Minimalanforderungen in den Details abzustimmen, die von allen erfüllt werden können.
Generell denke ich, dass es kein Hindernis fürs IT ist, sich getreu an die Kleidervorschriften zu halten. Im Gegenteil: Wenn ich von einer Akademie stamme, die die Kleidervorschriften sehr streng sieht, hilft es nur den Charakter stimmiger darzustellen. Einen Konflikt würde ich da nicht sehen oder machen, es sei denn, alle Mitglieder haben sich vorher auf die Minimalanforderungen abgesprochen.
Ich stimme auch zu, dass es so kurz vor einem Con schwierig wird alle Details auszuformulieren. Wenn aber etwas festgelegt wird, sollte es transparent und machbar für alle teilnehmenden und auch alle zukünftigen Charaktere sein.
Ich möchte auch kein neues Fass aufmachen, aber ein ähnliches Problem wird sich für die Geweihtenschaft stellen. Oder für die Abgänger von bestimmten Krieger-Akademien. Oder für die nicht vor-definierten Wappen von Adeligen. - BTW: Gab es schon mal einen ausgespielten Konflikt wegen Waffen - haben wir uns als Orgas schon mal Gedanken drüber gemacht?
Bevor ich zum Ende komme noch ein kleiner Vergleich aus der OT-Welt: Wenn ich auf ein Event geladen bin und Kleidervorschriften herrschen, so bleibt mir auch dort immer noch Spielraum in der Wahl: Fliege oder Kravatte, sowie Farbe und Schnitt des Anzugs.
Am Ende entscheidet der Gastgeber wenn es heisst: "Du kommst hier net rein!"
Wenn ich während der Veranstaltung meine Kravatte ablege und mich jemand auf diesen Umstand anspricht, muss ich damit rechnen einen Tadel einzustecken oder einen Konflikt auszulösen.
Je mehr Regeln, desto schwieriger wird es mit DKWDDK. Allerdings sollen Sie uns helfen unser Spiel der Welt in der wir spielen näher zu bringen.
Letztendlich würde ich sagen:
1. Immer der Gastgeber hat recht.
2. Wenn man Konfliktspiel will ,dann sollte man irgendwo die Regeln transparent machen.
3. Für alle Codex-Orgas schlage ich vor, wenn hier Bedarf besteht, gesondert Minimal-Anforderungen festzulegen und für alles andere weiterhin den Grundsatz walten zu lassen: Du kannst (und du bist) was du darstellen kannst!
Grüsse aus China!
Boevo