So ich nutze mal den ersten ruhigen Tag nach dem Larp und mache eine Lernpause für ein Feedback.
Ein wirklich tolles Larp, dass es auf jedenfall unter die Top 5 meiner besten Larps geschafft hat. Vorneweg ganz großes Lob an die Küche, denn ihr habt sehr leckeres Essen gekocht und wart auch noch jederzeit anspielbar und im Plot integriert. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich es sonst immer sehr schade finde, wenn die Küche zu einem reinen Essensversorger verkommt.
Von den NSCs möchte ich ganz besonders herausheben:
- den verrückten Praioten: echt toll wie er gespielt war und wie man versuchen konnte mit ihm zu interagieren und seinem verwirrten Geist ein paar Bruchstücke seines Wissens zu entlocken. Es war sogar nur ein bisschen schlimm hinter dir mit verstauchtem Fuß durch das dornigste Gestrüpp ganz Deres zu kriechen.
- "meine" Dörfler: ich fand die Dorfbevölkerung echt gut gespielt. Jeder hatte einen eigenen herausgearbeiteten Charakter mit individuellen Eigenheiten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht euch langsam kennenzulernen und zu erleben wie ihr Vertrauen in die Rechtsgelehrte fasst, die ja nun die nächsten Jahre im Dorf verbringen wird bis Burian gelernt hat sein Lehen selbst zu verwalten. Die Streitigkeiten untereinander und die Gerüchte waren sehr schön ausgespielt und man hatte mit euch immer was zu tun. Danke besonders an die Einladung in die warme Hütte und die Versorgung mit heißem Tee im Gegenzug für Informationen von der Verhandlung. Glücklicherweise haben wir dann doch die Landwehr nicht aufstellen müssen um den Baron zu befreien, obwohl der alte Alrik extra schon sein Schwert herausgesucht hat.
Wirklich toll, dass das einfache Volk so liebevoll gestaltete Hintergründe hatte. Leider wird das ja oft ignoriert, da es weniger Plotrelevanz hat, aber mir hat es immens gut gefallen mit euch zu spielen, da lass ich jedes verschlüsselte Dokument gerne links liegen.
- den Feuerdschinn: Du hast echt zuerst sehr gruselig ausgesehen und dann nur noch respekteinflößend mit deinen beiden Flammenschwertern. Super, wie du dich sofort auf die veränderte Situation eingestellt hast, dass da eine "Helden"gruppe fast ohne Waffen kam, und uns somit ermöglicht hast das Ei durch Ablenkung zu entwenden.
- Kyrill den Köhler: meine Rechtsgelehrte sieht dich fast schon als Seelenverwandten wegen der Greifgeschichte. Echt toll, wie man dich anspielen konnte und es hat mir echt Gewissensbisse bereitet, dass ich dich nicht schneller aus der misslichen Gefangenschaft befreien konnte, aber ich wurde von Pontius zu Pilatus geschickt mit meinen Bitten und dann hat der Baron auch noch den falschen frei gelassen!
weitere Highlights waren:
- die Suche nach dem Ei: jetzt echt, es hat mir Spaß gemacht, obwohl dass normalerweise so gar nicht meine Art von Plot ist. Ich habe eure Warnungen echt einfach nicht wahrgenommen. Ich war so im Spielrausch, dass die einfach an der Oberfläche IT abgeprallt sind und Livia natürlich dem Praioten folgen wollte. Danke an alle, die angeboten haben mich zu stützen. Das mit dem Fuß war echt ärgerlich, weil ich mir extra noch vorher gute und hohe feste Wanderschuhe besorgt habe. Unvergessen wird auch Tratzis Lachanfall bleiben, als er mich dann dort oben aufgelesen hat.
- die Festsetzung des Barons: Ich hatte ja eher die Baronin als Drahtziehrin in Verdacht als den bisher so netten Bruder. Das analysieren der Dokumente hat mir viel Spaß gemacht auch wenn ich IT Gerichtsverhandlungen nicht so mag, da sie immer zu einer Bühne für Leute verkommen, die sich gerne reden hören und sich nicht kurz fassen können.
- die Verhandlung um den Acker
- die Versuche der Dorfschönheit Burian für sich zu gewinnen
- die Plaudereien mit den beiden Balioher Kriegergeschwistern
- das Singen mit den Dorfbewohnern in der geheizten Hütte
- das Schreiben der Lehensurkunde, obwohl meine Finger fast abgefroren wären
Zum Adelsspiel kann ich nur sagen:
Als niedrige Adelige wurde ich stets mit dem allergrößten Respekt von allen behandelt und viele Leute haben mir Geleit und Schutz angeboten. Die Dorfbewohner haben sich teilweise in Ehrerbietung überschlagen bei mir.
Ich selbst muss aber zugeben, dass ich einige Adelige nur als solche angespielt habe, da ich OT gewusst habe, dass sie adelig sind. Ein bisschen mehr Ausstattung in den Klamotten (Stichwort Hüte, Frisuren, Schmuck) und etwas adeligere vornehme Zurückhaltung (es ist nicht gerade höfisch seine neugierige Nase als erstes in alles reinstecken zu wollen) würden manchmal schon eine deutliche Verbesserung bringen. Jemand der mir da als gutes Beispiel aufgefallen ist, war der Hauptmann (?) im gelb-roten Wappenrock, der ein höchst galantes Verhalten mir gegenüber an den Tag gelegt hat, das man nur bewundern konnte. Dem habe ich einfach abgenommen, dass dies das Ergebnis jahrelanger höfischer Erziehung ist.
Mein Fazit: ein super Meistergilde Larp und ich komme gerne wieder - dann aber wieder auf NSC-Seite.
Sabine aka Livia Ucuria vom Reichsweg, Inquisitorin und Rechtsgelehrte aus Greifenfurth